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Ich habe ja geglaubt, dass ich mit der Situation soweit ganz gut klar komme. Einige Dinge darf ich nicht und andere möchte ich noch nicht tun. Ich wusste, dass Freunde von mir gestern Abend in ein Restaurant gehen wollten. Ich will jetzt auch gar nicht über Regeln diskutieren. Das hätte ich mit Sicherheit am Anfang der Krise gemacht, jetzt sag ich mir einfach nur, "Lass sie machen und regiere selektiv darauf". Was mich dann aber sehr aufgewühlt hat, ist das Bild, dass mir dann über Messenger geschickt wurde. Ich muss vorausschicken, dass die die Absicht des Absenders eine ganz andere war, aber mir hat das Bild echt einen Stich versetzt.
Es war aus meinem LIeblingsrestaurant, welches ich auch gerne mal wieder besucht hätte, mir das aber verkneife, wegen halt der aktuellen Situation. Ich habe das also so unsensibel empfunden. So als würde man jemanden, der aus gutem Grund Diät macht, ein Stück seiner Lieblingstorte hinhalten. Es hat mir die Situation so richtig vor Augen geführt und ich war echt deprimiert. Mit dem Wunsch, da auch mal wieder hinzugehen, fingen dann die Zweifel an. Mache ich das hier überhaupt richtig oder übertreibe ich nicht ? Da musste ich erstmal lange drüber nachdenken. Ich habe so das Gefühl, die Welt da draußen entfernt sich immer weiter von mir. Ich krieche hinterher. Wenn ich mir aber meine Gründe vor Augen halte, Risikopatient und Eltern, die im gleichen Haus leben und auch nicht gesund sind, habe ich nicht viele Optionen. Ich kann das nur auf meinem Weg und in meiner Geschwindigkeit machen. Da muss ich dann wohl mit solchen Situationen fertig werden und nach einer Nacht drüber schlafen sieht das auch schon anderes aus. Es ist keine Frage von richtig oder falsch sondern von Verantwortung für mich und andere und da bin ich sicher mein Weg ist für mich der beste. Sich darüber aber immer mal wieder Gedanken zu machen, ist wichtig damit man sich nicht verrennt. 
Uns geht es gut hier und ich wünsche allen da draußen, dass ihr das auch sagen könnt.

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