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technik_fahne_nationen
USA
Technik_Entwicklung
1938
Beschreibung
Douglas SBD Dauntless 

Die Douglas SBD Dauntless (SBD: Scout Bomber Douglas, dauntless: dt. "waghalsig") war ein leichtes Sturzkampfflugzeug aus US-amerikanischer Produktion, das im Zweiten Weltkrieg vor allem trägergestützt bei der Navy sowie dem Marine Corps eingesetzt wurde.
1934 schrieb das Bureau of Aeronautics der US Navy einen neuen Bomber und einen Aufklärungsbomber aus, die von Flugzeugträgern aus operieren sollten. Es sollte ein Ganzmetall-Flugzeug mit einziehbarem Fahrwerk sein. Das maximale Abfluggewicht des Aufklärungsbombers sollte 5000 lb (2268 kg) nicht überschreiten, die Bombenlast sollte 500 lb (227 kg) betragen. Für den Bomber betrugen die geforderten Werte 6000 lb (2722 kg) und 1000 lb (454 kg). Die Maschinen sollten für Sturzangriffe mit Sturzflugbremsen ausgerüstet sein und 9g-Manöver (d. h. Beschleunigungskräfte entsprechend der neunfachen Erdbeschleunigung) beim Abfangen überstehen.
Eine Abweisvorrichtung sollte verhindern, dass die Bombe beim Sturzangriff den Propeller traf. Für den Einsatz auf Flugzeugträgern mussten die Maschinen mit geringer Eigengeschwindigkeit starten können. Die Mindestgeschwindigkeit bis zum Strömungsabriss durfte nicht über 60 kn (111 km/h) liegen und für den Start wurde von einem Gegenwind von 25 kn (46 km/h) ausgegangen.

Sechs Firmen reichten Entwürfe ein, wovon Brewster mit der XSBA-1 und Northrop mit der XBT-1 ausgewählt wurden, um Prototypen für den Bomber zu bauen. Vought sollte einen Prototyp für den Aufklärungsbomber bauen, die XSB2U-1. Northrop erhielt den Auftrag für den Bomber-Prototypen am 20. November 1934.

Der Konstrukteur Ed Heinemann entwarf daraufhin einen Ganzmetall-Tiefdecker mit zwei Mann Besatzung. Zur Gewichtsersparnis und um die 9g-Manöver aushalten zu können, wurde auf faltbare Flügel verzichtet. Das Fahrwerk konnte nur zum Teil eingezogen werden. Zum Erreichen der geforderten Sturzflugfähigkeiten wurden gelochte Sturzflugbremsen entwickelt, die an den Unterseiten über drei Fünftel der Tragflächen reichten. Das Flugzeug flog am 19. August 1935 zum ersten Mal. Nach Tests orderte die US Navy 54 Serienexemplare der BT-1, die ab April 1938 ausgeliefert wurden.
Um Kosten für eine Neuentwicklung zu sparen, trat das Bureau of Aeronautics im November 1936 an Northrop heran, um eine verbesserte BT-1 zu entwickeln. Das Flugzeug erhielt die Bezeichnung XBT-2. Die wesentlichen Veränderungen gegenüber der BT-1 waren ein vollständig einziehbares Fahrwerk, der Wright-R-1820-Motor anstatt des Pratt & Whitney R-1535, ein überarbeitetes Leitwerk und eine verbesserte Kanzel. Weitere Änderungen, wie etwa die Einführung faltbarer Tragflächen, gab es nicht. Die XBT-2 flog zum ersten Mal am 25. April 1938 und erreichte auf Anhieb eine um 50 km/h höhere Geschwindigkeit als die BT-1.

Da die Northrop Corporation inzwischen von der Douglas Aircraft Company aufgekauft worden war, erhielt das Flugzeug anstatt XBT-2 die neue Bezeichnung XSBD-1. Nach Verfeinerungen, unter anderem nach Tests beim National Advisory Committee for Aeronautics (NACA) orderte die US Navy am 8. April 1939 die ersten 57 SBD-1 und weitere 87 SBD-2 mit größerer Reichweite. Das Flugzeug erhielt den endgültigen Namen Douglas SBD Dauntless.[1] Das Kürzel SBD stand dabei für Scout Bomber Douglas (siehe auch Bezeichnungssystem für Luftfahrzeuge der US Navy von 1922 bis 1962).

Titelbild
National Air and Space Museum - Douglas SBD Dauntless (2015)
Galerie

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