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USA
Technik_Entwicklung
1955
Beschreibung

Die Republic F-105 Thunderchief (auch Thud genannt) war ein einstrahliges Kampfflugzeug aus US-amerikanischer Produktion, das zur Zeit des Kalten Krieges und während des Vietnamkrieges im Einsatz war. Sie gehörte zu der sogenannten Century-Reihe (F-100 bis F-110).
Die Entwicklung der F-105 wurde 1951 begonnen. Der Entwurf trug die firmeninterne Bezeichnung AP-63FBX (AP für Advanced Project und FBX für Fighter Bomber (Jagdbomber), Experimental). Das Flugzeug war sehr groß, die Höchstgeschwindigkeit sollte trotzdem Mach 1,5 betragen. Der Flugzeugrumpf war auf Hochgeschwindigkeitseinsätze im Tiefflug ausgelegt. Der verantwortliche Chefkonstrukteur von Republic war Alexander Kartweli, der schon die P-47 Thunderbolt entwickelt hatte. Im März 1952 wurde dem Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten ein Entwurf vorgelegt, der als Antrieb ein Strahltriebwerk vom Typ Allison J71 vorsah. Dieser Vorschlag wurde positiv beurteilt.

Es gab während der Entwicklung eine Reihe von Problemen. Ein Grund dafür war, dass mit dem Aufrüstungsschub zu Beginn des Kalten Krieges viele Neuerungen eingeführt wurden. Die Firma Republic tat sich schwer mit der Umsetzung der komplexen Technik, die bei der F-105 eingesetzt wurde. Und auch die unklare Haltung der US Air Force gegenüber der F-105 führte zu Problemen in der Entwicklung der Maschine. Hier einige Eckdaten der Entwicklung:

April 1952: Die US Air Force und Republic schlossen einen ersten Vertrag zur Entwicklung.
September 1952: Es wurde ein Vertrag abgeschlossen, der die Lieferung von 199 Flugzeugen vorsah, dabei sollte das erste Flugzeug 1955 einsatzbereit sein. Die F-105 sollte einen internen Bombenschacht für Atombomben erhalten.
Oktober 1952: Vertrag mit Republic über die Beschaffung von Werkzeugen und Einrichtungen zur Herstellung der F-105.
März 1953: Nachdem sich ein Ende der Kämpfe in Korea abzeichnete, war sich die Air Force nicht sicher, welche Eigenschaften ein zukünftiger Jagdbomber haben solle. Der Auftrag wurde deshalb auf 37 F-105A (Jagdbomber) und neun RF-105A (Photoaufklärer) verringert.
Oktober 1953: Die Attrappe des Entwurfes wurde besichtigt und gebilligt, jedoch war der Entwurf so groß und schwer geworden, dass als neues Triebwerk jetzt das Pratt & Whitney J75 gefordert wurde, das ohne Nachbrenner eine Schubkraft von 71,7 kN und mit Nachbrenner eine Schubkraft von 112,1 kN entwickelt. Damit wurde die Thunderchief das größte je gebaute einmotorige und einsitzige Kampfflugzeug. Das J75-Triebwerk war jedoch noch nicht so weit wie nötig entwickelt, und so wurde das J57 als Zwischenlösung für die F-105A eingesetzt und das J75 für die weiterentwickelte F-105B vorgesehen. Als eine der weiteren diversen Auswirkungen der Größe wurde zur Bugradsteuerung eine Servo-Steuerung entwickelt, welche wie gewohnt über die Fußpedale funktionieren musste.[1]
Dezember 1953: Wegen Leistungsverzugs von Republic wurde von Seiten der Air Force die Beschaffung vorübergehend eingestellt.
Februar 1954: Es sollten jetzt 15 Maschinen (YF-105 mit J57) beschafft werden.
August 1954: Von dieser Bestellung sollten vier der Maschinen das J75-Triebwerk bekommen.
September 1954: Wegen Verzögerungen in der Entwicklung wurde das Beschaffungsprogramm auf drei Maschinen reduziert.
Februar 1955: Jetzt sollten wieder 15 Einheiten (zwei YF-105A, vier YF-105B, sechs F-105B und drei YRF-105A) beschafft werden.

Titelbild
Republic F-105 Thunderchief
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