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USA
Technik_Entwicklung
1953
Beschreibung

Die Convair F-102 Delta Dagger war ein einstrahliges Kampfflugzeug aus der Zeit des Kalten Krieges aus US-amerikanischer Produktion. Es gehörte zur sogenannten Century-Reihe (F-100 bis F-110). Hauptaufgabe dieses 1956 in Dienst gestellten Jagdflugzeugs war das Abfangen sowjetischer Bomberflotten. Die konstruktiven Schwächen der Delta Dagger konnten jedoch nie ausgeräumt werden, daher wurde sie schon ab den frühen 1960er Jahren durch die McDonnell F-101 und McDonnell Douglas F-4 ersetzt. Viele F-102 taten noch lange Jahre in der Nationalgarde Dienst, bevor die letzten 1976 ausgemustert wurden. Auch der spätere US-Präsident George W. Bush flog während seiner Zeit bei der Nationalgarde die F-102.
Die Entwicklung der F-102 reicht bis zum Beginn der 1950er Jahre zurück. Das Flugzeug wurde aus dem 1948 entstandenen Convair XF-92A-Prototyp weiterentwickelt. Die US-Luftwaffe schrieb für ihren neuen Abfangjäger erstmals ein komplettes Waffensystem aus, bestehend aus dem schlüsselfertigen Jäger und seiner Bewaffnung. Der Anforderungskatalog für das Projekt MX-1554 war am 18. Juni 1950 fertig, und bis Januar 1951 hatten sechs Hersteller Entwürfe eingereicht, von denen Convair, Lockheed und Republic ausgewählt wurden, um Prototypen zu bauen. Drei parallele Projekte waren der Air Force jedoch zu teuer, und so wurde nur das zum damaligen Zeitpunkt fortgeschrittenste Projekt von Convair fortgeführt. Die spätere F-102 hieß damals noch Model 8-80 und sollte zunächst das schwächere J40 Triebwerk von Westinghouse anstatt des noch in der Entwicklung befindlichen J67 von Wright erhalten. Die vorgeschlagene F-102 besaß gegenüber der XF-92 einen wesentlich schlankeren Rumpf. Sie erhielt eine Druckkabine mit Schleudersitz, ein weitreichendes Radargerät und ein automatisiertes Navigations- und Feuerleitsystem.
Die erste YF-102 (Seriennummer: 52-7994) absolvierte ihren Erstflug am 24. Oktober 1953 auf der Edwards Air Force Base, ging dort jedoch neun Tage später bei einem Unfall verloren. Der zweite Prototyp (52-7995) flog am 11. Januar 1954 und bestätigte die Befürchtungen, die bereits der erste Prototyp geweckt hatte: Die Flugleistungen waren unterdurchschnittlich und weit unter den festgelegten Anforderungen. Das Problem konnte durch einen aerodynamisch verbesserten, nach der Flächenregel gestalteten Rumpf gelöst werden. Dieser dritte Prototyp erhielt außerdem stärkere Triebwerke (Pratt & Whitney J57-P-23) und am 19. Dezember flog das modifizierte Flugzeug Model 8-90 als YF-102A erstmals und erreichte eine Geschwindigkeit von Mach 1,22 und eine Höhe von 53.000 Fuß (16.155 m). In dieser Form bildete die Maschine das Ausgangsmuster für den Serienbau.

Die ersten einsatzbereiten F-102A kamen im April 1956 zur 327. Abfangjäger-Staffel auf die George Air Force Base, insgesamt wurden 889 Stück gebaut. Außerdem wurden 111 TF-102A (zweisitzige Ausbildungsflugzeuge) produziert. 36 F-102A importierte die Türkei und 16 Griechenland, wo sie bis Anfang der achtziger Jahre im Dienst standen, während die USAF bereits in den siebziger Jahren mit der Ausmusterung des Typs begann. 1973 wurden sechs Flugzeuge in Zieldrohnen umgebaut, mit denen Mikojan-Gurewitsch MiG-21 simuliert wurden.

Titelbild
Convair F-102 Delta Dagger
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