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Das Jahr geht ja nun zu ende. 2020 war schon ein besonderes Jahr. Am Anfang startete es mit großen Plänen. Meine Rundreise durch Südengland wäre so ein neues Abendteuer gewesen, da ich es nur für mich geplant hatte. Corona war zu dem Zeitpunkt noch in China und kaum einer hätte so ernsthaft damit gerechnet, dass dieser Virus den Rest des Jahres und darüber hinaus, beherrschen wird. Die Zeiten des ersten Lockdowns und den Sommer habe ich ja sehr ausführlich in meinem Block geschildert. Auf Corona selber will ich auch gar nicht weiter eingehen. Ein paar der daraus resultierenden Ereignisse haben mich in diesem Jahr dann schon beschäftigt.


Einer der größten Verlierer ist mein Vertrauen in den gesunden Menschenverstand, der Rücksichtnahme auf andere Menschen, die Fähigkeit eigene Interessen zurückzustellen. Natürlich gilt das nicht für alle aber der Anteil derer, denen das Anscheinend nicht möglich ist, ist so erschreckend hoch, dass es schon Sorgen macht. Ich bin sehr erschrocken darüber wie wenig wir als Gesellschaft in der Lage sind Krisen zu meistern. Es scheint ein Zeichen der Zeit zu sein, total auf das Ich fokussiert zu sein. Das konnte ich nicht nur im Allgemeinen sondern auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis beobachten. Ich unterscheide schon noch zwischen realen Freunden und dem Facebook-Bekanntenkreis. Bei ein paar, die ich schon zum engeren Kreis gezählt hätte, musste ich für mich eine Entscheidung treffen. Das war nicht ganz einfach, aber jetzt nach einigen Monaten Abstand muss ich feststellen, dass es eine für mich gute Entscheidung war. Beziehungen zu Menschen sind ja dynamische Prozesse und für ein paar die gehen, kommen manchmal mal auch neue hinzu. Dies ist auch in diesem Jahr geschehen und auf die Entwicklung freue ich mich. Es gibt ja auch ein paar wenige, da hat die Situation nichts verändert. Man kann sich vielleicht nicht mehr so oft sehen, aber die emotionale Bindung hat sich als festes Band erwiesen.

Ungewöhnlich sind auch die neun Monate im Homeoffice. Keiner weder mein Arbeitgeber noch ich hätten das für möglich gehalten und oh Wunder es funktioniert. Vielleicht ist man als ITler der es gewöhnt ist ohne Kontakt zu anderen im dunklen Keller zwischen Pizzakarton und Chips-Tüte zu hausen, einfacher. Na, erkennt ihr da eine eurer Schubladen in die ihr mich gesteckt habt ? Ich komme aber wirklich gut mit der Situation klar und möchte auch einen Teil davon beibehalten aber nur Homeoffice ist für mich nicht das ideale Arbeitsmodell für die Zukunft.

Was sich 2020 auch gezeigt hat, ist der Wert der Wissenschaft und Forschung. Diese Erkenntnis sollten wir uns sehr gut merken. Nicht nur für das Feld der Medizin sondern auch auf vielen anderen Gebieten. Durch die reale Bedrohung ist mir das sehr bewusst geworden und ich werde diese Erkenntnis auch mitnehmen. Mir ist schon bewusst, das es zwischen der Lehre und dem machbaren ein Delta gibt, ich bin aber zu der Überzeugung gekommen, dass da noch mehr geht und es uns Menschen weiter bringen wird.

In der Welt ist ja noch viel mehr passiert als Corona. Die Wahl in den USA und der Brexit sind für mich Themen, die mich schon sehr interessiert haben. Viele andere Themen hätten auch eine nähere Betrachtung verdient, wurden aber immer wieder überschattet. Der Zustand unseres Planeten hat sich leider im letzten Jahr nicht verbessert. Ob sich da 2021 etwas daran ändert kann ich nicht so richtig glauben. Ich hoffe !!!

Das neue Jahr füllt sich so langsam mit Ideen und Plänen. Wohin möchte ich reisen und was möchte ich noch tun. Es ist mir dabei schon klar, dass es im Moment für nichts eine Planungssicherheit gibt. Es hindert einen aber nicht daran einen Planen zu haben. Verschieben kann man ja immer noch.

2020 war ein besonderes Jahr. Für mich war es nicht die Katastrophe und ich schaue auf 2021 mit vorsichtigem Optimismus.

Ich wünsche euch allen eine gutes 2021, bleibt gesund und ich hoffe euch dann auch mal wieder zu sehen.

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