Direkt zum Inhalt
technik_fahne_nationen
Grossbritannien
Deutschland
Italien
Technik_Entwicklung
1986
Beschreibung

Das Experimental Aircraft Programme (EAP) von British Aerospace (BAe) war ein Experimentalflugzeug, das den technologischen Grundstein für das Eurofighter-Projekt legte. Ohne das EAP wäre das European Fighter Aircraft (EFA) nicht möglich gewesen.[1] Das EAP erprobte die Tauglichkeit von Leichtbauwerkstoffen wie CFK und Al-Li-Legierungen für den dauerhaften Überschallflug, und neue, kostengünstige Fertigungsverfahren für Titan- und CFK-Halbzeuge und Einzelteile.

Das EAP war das erste Flugzeug der Welt, das Tragflächen aus geklebten CFK-Bauteilen besaß, und das erste europäische Flugzeug, das durch faserverstärkten Kunststoff aeroelastisch ausgelegt war. Ursprünglich sollte das Rumpfteil des EAP aus CFK und superplastisch verformten, diffusionsgeschweißtem Titan bestehen, und von Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) gefertigt werden. MBB präsentierte dazu auf der Pariser Luftfahrtausstellung 1983 einen Rumpf mit Cockpit, der komplett aus CFK gefertigt und zum damaligen Zeitpunkt die größte CFK-Struktur der Welt war. Der von der deutschen Bundesregierung forcierte Rückzug von MBB zwang BAe aber dazu, hier auf die bewährte Aluminium-Bauweise zurückzugreifen. Als Folge daraus ist auch der Rumpf des Eurofighters konventionell aus Aluminiumbauteilen genietet.

Die Flugkontrollrechner des EAP bildeten das Wissen und die Erfahrung ab, die bereits zuvor mit dem Fly-by-Wire-Jaguar und der F-104G CCV gesammelt worden waren. Die Steuerbefehle wurden angepasst, die aerodynamische Instabilität gesteigert und die Möglichkeit zum Override integriert, um höhere g-Kräfte zu erfliegen. Die restliche Avionik wurde nach der Pave Pillar-Architektur der USAF gestaltet, die auch im Advanced Tactical Fighter (ATF) zum Einsatz kommen sollte.

Zulieferer aus Deutschland und Italien trugen signifikant zum Gelingen des Programmes bei. Diese Firmen investierten dabei ausschließlich ihr privates Kapital, da ihre Regierungen im Gegensatz zur Britischen keinen Beitrag leisteten. Aufgrund der ausbleibenden finanziellen Beteiligung der beiden Länder konnte auch nur ein EAP (ZF 534) gebaut werden, obwohl ursprünglich zwei Maschinen geplant waren.[1]

Titelbild
BAe Experimental Aircraft Programm
Galerie

ort_technik