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Technik_Entwicklung
1939
Beschreibung

Die Bücker Bü 181 Bestmann war unter den weltweit erfolgreichen Sport-, Schul- und Übungsflugzeugen des Flugzeugherstellers Bücker Flugzeugbau dasjenige mit der weitaus höchsten Stückzahl. Bestmann ist ein Begriff aus der Seefahrt.

Generalleutnant Ernst Udet, Chef des Technischen Amts des Reichsluftfahrtministeriums (RLM) ist offensichtlich von der Form der vom Konstrukteur Anderson vorgestellten zweigeteilten Einstiegstür an der Bü 181 V1 wenig begeistert. Ganz links C. C. Bücker

Am zweiten Flugzeug sind bereits die meisten von Udets Beanstandungen behoben. Die Einstiegstüren sind zwar schon einteilig, aber immer noch nach oben zu öffnen. Form und Größe des Seitenleitwerks entsprechen noch nicht der Serie

Cockpitabdeckung der Serienversion

Eine der in Schweden als Sk 25 gebauten und zur Schulung verwendeten Bü 181

Cockpit Bücker 181 SE-CAX ca. 1955 auf dem Flugplatz Egelsbach bei Frankfurt am Main
Die Bü 181 bedeutete eine radikale Umstellung bezüglich der Gewohnheiten bei der Anfangsschulung der Piloten. Verwendet wurden dafür bisher vorwiegend Doppeldecker, seltener Eindecker, mit zwei offenen, hintereinander liegenden Sitzen für Fluglehrer und Flugschüler, die sich dick vermummt während des Fluges nur mühsam durch vorher abgesprochene Handzeichen verständigen konnten. Nun stellte Carl Clemens Bücker und sein begabter schwedischer Konstrukteur, Anders J. Anderson mit der Bü 181 eine völlig neue Konzeption vor, der er den Namen Bestmann gab. Dies ist in der kleinen Küstenschifffahrt oder der Fischerei der Name für ein Mitglied der Schiffsbesatzung, welches statt des Steuermanns die Seewache übernimmt, ohne jedoch das entsprechende Schifffahrtspatent zu besitzen.

In einer geräumigen, geschlossenen und beheizbaren Kabine saßen Flugschüler und -lehrer nun nebeneinander auf mehrfach verstell- und einstellbaren Sitzen, wodurch eine gute Verständigung möglich wurde. Mit den bei Bücker als selbstverständlich anzunehmenden guten Flugeigenschaften hätte die Bü 181 beste Aussichten haben müssen, von der Luftwaffe als neues Standardschulflugzeug und Ersatz für die Focke-Wulf Fw 44, Heinkel He 72, ja sogar für die Klemm Kl 35 und die hauseigene Bücker Bü 131 angenommen zu werden. Das war lebensnotwendig, denn im Gegensatz zu praktisch allen Flugzeugentwicklungen anderer Firmen, für die das Reichsluftfahrtministerium (RLM) von vornherein die Entwicklungskosten trug, hatte Bücker wie auch schon zuvor bei der Bü 131 und der Bü 133 das ganze Risiko auch für die Bü 181 voll allein zu tragen gehabt. Er musste mit dem Flugzeug also Erfolg haben, um über einen größeren Auftrag des RLM die Entwicklungskosten wieder hereinholen zu können. Doch der Weg dahin verlief nicht ganz so glatt.

Titelbild
Bücker Bü-181 (2018)
Galerie

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