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Der Wiesel MK 20 ist ein leichtes, gepanzertes Waffenträgersystem, das von der Bundeswehr in den 1980er Jahren entwickelt wurde. Der Wiesel ist aufgrund seiner Kompaktheit, Mobilität und hohen Feuerkraft eines der vielseitigsten Fahrzeuge der Bundeswehr. Die MK 20-Variante ist mit einer 20-mm-Maschinenkanone ausgestattet und dient als leichter Panzerjäger und Unterstützungsfahrzeug für Infanterieeinheiten.
Technische Daten des Wiesel MK 20
- Bezeichnung: Wiesel 1 MK 20 (Maschinenkanone 20 mm)
- Typ: Leichter Waffenträger
- Hersteller: Rheinmetall Landsysteme
- Produktionszeitraum: 1989–heute (verschiedene Varianten)
- Anzahl der gebauten Fahrzeuge: Mehrere hundert (verschiedene Versionen)
Abmessungen
- Länge: 3,55 Meter
- Breite: 1,82 Meter
- Höhe: 1,82 Meter
- Radstand: 2,12 Meter
- Gewicht: Ca. 2,75 Tonnen (Leergewicht)
Motor
- Motortyp: 5-Zylinder-Turbodieselmotor, luftgekühlt (Audi)
- Hubraum: 2,1 Liter
- Leistung: 86 PS (63 kW) bei 4.500 U/min
- Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h auf der Straße
- Reichweite: Ca. 200–300 km
Antrieb und Fahrwerk
- Antriebsart: Kettenfahrzeug mit Gummiketten
- Lenkung: Über Steuerkupplungen und Bremsen
- Fahrwerk: Torsionsstabaufhängung
- Bodenfreiheit: 35 cm
Panzerung
- Panzerung: Leicht gepanzert, Schutz gegen Kleinwaffenfeuer und Granatsplitter, aber nicht gegen Panzerabwehrwaffen
Bewaffnung
- Hauptwaffe: Rheinmetall 20-mm-Maschinenkanone (MK 20 Rh202)
- Feuerrate: Ca. 800 Schuss pro Minute
- Munitionstypen: Sprenggranaten (HEI), panzerbrechende Geschosse (AP), Leuchtspurmunition
- Munitionsvorrat: 400–600 Schuss
- Sekundärwaffen: Optional 7,62-mm-Maschinengewehr als koaxiale Waffe oder zur Selbstverteidigung
Besatzung
- Besatzung: 2 Mann (Kommandant/Schütze, Fahrer)
Geschichte und Entwicklung
Der Wiesel wurde in den 1980er Jahren entwickelt, um den Anforderungen der Bundeswehr nach einem hochmobilen, leicht gepanzerten Waffenträgersystem gerecht zu werden. Das Fahrzeug sollte in der Lage sein, zusammen mit der Luftlandetruppe und leichten Infanterieeinheiten eingesetzt zu werden. Die Fähigkeit, in Transportflugzeugen (wie der Transall C-160 und dem CH-53-Hubschrauber) transportiert zu werden, war ein zentrales Kriterium für die Entwicklung des Wiesel.
Einführung in die Bundeswehr
Der Wiesel 1 wurde 1989 in die Bundeswehr eingeführt. Seine Hauptaufgabe ist es, leichte, mobile Feuerunterstützung für Infanterieeinheiten bereitzustellen und in schnell wechselnden Einsatzumgebungen eingesetzt zu werden. Der Wiesel MK 20 ist eine der bewaffneten Varianten, die mit der 20-mm-Maschinenkanone ausgestattet ist und speziell für die Unterstützung in Kampfhandlungen konzipiert wurde.
Neben der MK 20-Version gibt es auch andere Varianten des Wiesel, darunter:
- Wiesel TOW: Ausgerüstet mit der TOW-Panzerabwehrlenkwaffe.
- Wiesel Sanitätsversion: Für den Transport von Verwundeten.
- Wiesel Mörser: Mit integriertem Mörsersystem.
Einsatzgebiete
Der Wiesel MK 20 wird in verschiedenen Rollen eingesetzt:
- Feuerunterstützung: Dank seiner 20-mm-Maschinenkanone kann der Wiesel Infanterie bei Angriffen und Verteidigungsoperationen unterstützen.
- Aufklärung: Der Wiesel MK 20 kann auch in der Aufklärung verwendet werden, um Feindstellungen zu identifizieren und mit seiner Kanone Ziele zu bekämpfen.
- Luftlandeoperationen: Der Wiesel ist leicht und kompakt genug, um per Hubschrauber oder Flugzeug abgesetzt zu werden, was ihn ideal für Luftlandeoperationen macht.
Sein geringes Gewicht und die hohe Mobilität machen den Wiesel MK 20 besonders wertvoll in schwierigen Geländen und für schnelle Vorstöße. Der Wiesel MK 20 wurde auch bei internationalen Einsätzen der Bundeswehr, etwa auf dem Balkan oder in Afghanistan, verwendet.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Hohe Mobilität: Der Wiesel ist sehr mobil und eignet sich für den Einsatz in schwierigem Gelände. Durch seine Kettenlaufwerke ist er besonders gut für Offroad-Einsätze geeignet.
- Kompaktheit und Lufttransportfähigkeit: Die Fähigkeit, den Wiesel per Flugzeug oder Hubschrauber schnell zu transportieren, macht ihn ideal für schnelle Reaktionskräfte und Luftlandeoperationen.
- Hohe Feuerkraft: Die 20-mm-Maschinenkanone bietet dem Wiesel MK 20 erhebliche Feuerkraft gegen leicht gepanzerte Fahrzeuge und Infanterie.
- Flexibilität: Der Wiesel kann in einer Vielzahl von Rollen eingesetzt werden, von Feuerunterstützung bis hin zu Aufklärungsmissionen.
Schwächen
- Leichte Panzerung: Die Panzerung des Wiesel bietet nur Schutz gegen Kleinwaffenfeuer und Granatsplitter, nicht jedoch gegen Panzerabwehrwaffen oder schwere Maschinengewehre. In intensiven Gefechten ist er anfällig für direkte Treffer.
- Begrenzte Besatzungskapazität: Mit nur zwei Besatzungsmitgliedern ist der Wiesel nicht für den Transport von Truppen ausgelegt.
- Einschränkung bei schweren Gefechten: In stark gepanzerten Gefechten kann der Wiesel nur als Unterstützungsfahrzeug fungieren und ist nicht für den Frontalangriff auf schwer gepanzerte Ziele geeignet.
Zusammenfassung
Der Wiesel MK 20 ist ein hochmobiler, leichter Waffenträger, der von der Bundeswehr für schnelle Einsätze und Feuerunterstützung entwickelt wurde. Seine Kompaktheit und Lufttransportfähigkeit machen ihn ideal für Luftlandeoperationen und schnelle Reaktionskräfte. Mit seiner 20-mm-Maschinenkanone kann der Wiesel effektiv gegen Infanterie, leicht gepanzerte Fahrzeuge und Feindstellungen eingesetzt werden.
Trotz seiner begrenzten Panzerung und der geringen Besatzungskapazität bleibt der Wiesel MK 20 ein wesentlicher Bestandteil der Bundeswehr und bietet eine Kombination aus Feuerkraft, Mobilität und Flexibilität.