- 4 Aufrufe
Die Hummel war eine deutsche selbstfahrende Panzerhaubitze (Selbstfahrlafette) aus dem Zweiten Weltkrieg, die von der Wehrmacht eingesetzt wurde. Sie war mit einem leistungsstarken 15-cm-Geschütz ausgestattet und wurde entwickelt, um mobile Artillerieunterstützung für die gepanzerten Einheiten der Wehrmacht zu bieten. Die Hummel kombinierte das Fahrgestell eines Panzerkampfwagens mit einer schweren Haubitze, was ihr eine hohe Feuerkraft und gleichzeitig Mobilität auf dem Schlachtfeld verlieh.
Technische Daten der Hummel
- Bezeichnung: Panzerhaubitze Hummel (Sd.Kfz. 165)
- Typ: Selbstfahrende Artillerie (Panzerhaubitze)
- Hersteller: Deutsche Werke, Alkett
- Produktionszeitraum: 1943–1944
- Produktionseinheiten: Ca. 724 Fahrzeuge
Abmessungen
- Länge: 7,17 Meter
- Breite: 2,97 Meter
- Höhe: 2,81 Meter
- Gewicht: 24 Tonnen
Motor
- Motor: Maybach HL120 TRM V12-Benzinmotor
- Leistung: 300 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 42 km/h auf der Straße, ca. 25 km/h im Gelände
- Reichweite: Ca. 215 km auf der Straße
Bewaffnung
- Hauptwaffe:
- 15 cm sFH 18/1 L/30 Haubitze – Eine modifizierte Version der Standardfeldhaubitze der Wehrmacht. Die Hummel war in der Lage, hochexplosive Granaten und verschiedene Spezialmunition zu verschießen.
- Reichweite: Ca. 13–14 km (je nach Munitionstyp)
- Sekundärwaffen:
- Ein 7,92 mm MG34 Maschinengewehr zur Selbstverteidigung gegen Infanterie und leichte Ziele, aber dies war oft improvisiert und nicht standardmäßig integriert.
Panzerung
- Frontpanzerung: 10 mm
- Seiten- und Heckpanzerung: 10 mm
- Die Panzerung war leicht und bot Schutz vor Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplittern, aber nicht gegen Panzerabwehrwaffen oder schwere Geschütze.
Besatzung
- Besatzung: 6 Mann (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschützen, Munitionsschützen)
Geschichte und Entwicklung
Die Hummel wurde entwickelt, um das Problem der fehlenden mobilen Artillerie zu lösen, die mit den schnellen Vorstößen der Panzerdivisionen Schritt halten konnte. Während der Blitzkrieg-Strategie stellte sich heraus, dass herkömmliche gezogene Artillerie zu langsam war, um die gepanzerten Vorstöße der Wehrmacht zu unterstützen. Die Hummel war die Lösung dieses Problems und wurde als selbstfahrende Panzerhaubitze konzipiert, die sich mit den Panzerverbänden bewegen konnte.
Entwicklung und Design
Die Entwicklung der Hummel begann 1942, und das Fahrzeug wurde auf einem modifizierten Panzer III/IV-Fahrgestell aufgebaut, das sowohl vom Panzer III als auch vom Panzer IV abgeleitet war. Das Fahrgestell war länger und robuster als das des normalen Panzers, um das schwere 15-cm-Geschütz zu tragen.
- Geschütz und Feuerkraft: Die 15 cm sFH 18/1 war ein bewährtes Artilleriegeschütz der Wehrmacht und konnte eine Vielzahl von Zielen auf große Entfernungen effektiv bekämpfen. Durch den Selbstfahrlafetten-Aufbau konnte die Hummel schnell in Stellung gebracht werden und nach dem Abfeuern schnell den Standort wechseln, um feindlichem Gegenfeuer zu entgehen.
Einsatzgebiete
Die Hummel wurde ab 1943 an der Ostfront und der Westfront eingesetzt und spielte eine wichtige Rolle bei der Artillerieunterstützung der gepanzerten Einheiten der Wehrmacht. Sie wurde in schweren Panzerartillerie-Abteilungen organisiert, die die Aufgabe hatten, Feuerunterstützung für die Panzerdivisionen bereitzustellen.
- Schlacht von Kursk (1943): Die Hummel wurde in der größten Panzerschlacht des Krieges, der Schlacht von Kursk, zum ersten Mal in großem Umfang eingesetzt. Hier konnte sie ihre Mobilität und Feuerkraft unter Beweis stellen, indem sie den deutschen Panzern wichtige Artillerieunterstützung lieferte.
- Spätere Einsätze: Die Hummel wurde bis zum Ende des Krieges sowohl an der Ostfront als auch an der Westfront eingesetzt. Trotz der geringen Panzerung war sie aufgrund ihrer Feuerkraft und Mobilität ein wertvolles Fahrzeug für die deutschen Artilleriekräfte.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Hohe Feuerkraft: Die 15 cm Haubitze hatte eine große Reichweite und Feuerkraft, was es der Hummel ermöglichte, sowohl Infanterie als auch befestigte Stellungen und Panzerverbände effektiv zu bekämpfen.
- Mobilität: Im Gegensatz zur gezogenen Artillerie konnte die Hummel schnell in Stellung gebracht werden und sich rasch bewegen, um sich der Reichweite des Gegners zu entziehen.
- Flexibilität: Die Hummel war ein äußerst vielseitiges Fahrzeug, das sowohl für direkte als auch indirekte Feuerunterstützung eingesetzt werden konnte und schnell nach Feuergefechten verlagert werden konnte.
Schwächen
- Leichte Panzerung: Mit nur 10 mm Panzerung bot die Hummel nur minimalen Schutz gegen Panzerabwehrwaffen, Artillerie und Luftangriffe. Sie war in Gefechten sehr verletzlich und musste sich auf ihre Mobilität verlassen, um Gegenangriffen zu entkommen.
- Begrenzte Munition: Aufgrund der Größe der Granaten konnte die Hummel nur eine begrenzte Anzahl von Munition (ca. 18 Granaten) mit sich führen, was ihre Kampfeffektivität einschränkte, wenn keine Munitionsnachschubfahrzeuge in der Nähe waren.
- Großes Ziel: Die Hummel war aufgrund ihrer Größe und ihres hohen Profils ein leichtes Ziel für feindliche Artillerie und Luftangriffe.
Zusammenfassung
Die Panzerhaubitze Hummel war eines der bedeutendsten selbstfahrenden Artilleriesysteme der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs. Sie kombinierte starke Feuerkraft und Mobilität, um den schnell operierenden Panzerverbänden der Wehrmacht flexible und effektive Artillerieunterstützung zu bieten. Trotz ihrer leichten Panzerung und begrenzten Munitionskapazität spielte die Hummel in vielen Schlachten eine wichtige Rolle und bewies ihre Fähigkeit, auf den sich ständig ändernden Schlachtfeldern des Krieges effektiv zu operieren. Ihre Mobilität und Feuerkraft machten sie zu einem wertvollen Werkzeug für die deutschen Artillerieeinheiten, insbesondere in den schnellen Offensivoperationen des Blitzkriegs.