Die Halberstadt CL.IV war ein zweisitziges deutsches Kampfflugzeug, das während des Ersten Weltkriegs entwickelt wurde. Es gehörte zur sogenannten "CL-Klasse" von Flugzeugen, die speziell für Bodenangriffe, Luftnahunterstützung und Begleitschutz für Aufklärungsflugzeuge entwickelt wurden. Die CL.IV war die Weiterentwicklung der erfolgreichen Halberstadt CL.II und gilt als eines der besten Flugzeuge dieser Klasse im späteren Teil des Krieges.

Geschichte der Halberstadt CL.IV:

Die Halberstadt CL.IV wurde 1918 von der Halberstädter Flugzeugwerke als Weiterentwicklung der CL.II eingeführt. Sie wurde vor allem für Angriffe auf Bodenziele und zur Unterstützung der Infanterie am Boden eingesetzt, insbesondere während der letzten großen Offensiven der deutschen Armee im Jahr 1918. Ihre Wendigkeit und Robustheit machten sie besonders geeignet für Einsätze in niedrigen Höhen und in schwierigem Gelände.

Das Flugzeug wurde von der Luftstreitkräfte, der deutschen Luftwaffe im Ersten Weltkrieg, eingesetzt. Die Hauptaufgabe der CL.IV bestand darin, Bodentruppen zu unterstützen, indem sie gegnerische Stellungen und Maschinengewehrstellungen angriff. Sie wurde auch zur Verteidigung von Aufklärungsflugzeugen gegen feindliche Jäger verwendet und war in dieser Rolle sehr erfolgreich.

Technische Daten der Halberstadt CL.IV:

• Besatzung: 2 (Pilot und Beobachter/Schütze)
• Länge: 6,57 m
• Spannweite: 10,85 m
• Höhe: 2,90 m
• Leermasse: 694 kg
• Maximale Startmasse: 1.010 kg
• Antrieb: 1 × Argus As III Reihenmotor mit 180 PS (132 kW)
• Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h
• Reichweite: ca. 350 km
• Dienstgipfelhöhe: 5.000 m
• Bewaffnung:
  • 2 × 7,92-mm LMG 08/15 Spandau-Maschinengewehre (starr nach vorne)
  • 1 × 7,92-mm Parabellum-MG für den Beobachter
  • Bombenlast: Leichte Bomben für Bodenangriffe

Besondere Merkmale:

• Wendigkeit und Stabilität: Die CL.IV war für ihre außergewöhnliche Wendigkeit und Stabilität bekannt, was sie ideal für Nahunterstützungseinsätze und für den Tiefflug machte. Ihr relativ kleiner Rahmen und die starke Motorleistung machten sie im Luftkampf besonders effektiv.
• Zwei-Mann-Besatzung: Wie bei anderen Flugzeugen der CL-Klasse hatte die CL.IV einen Beobachter, der das hintere Maschinengewehr bediente und gleichzeitig als Navigator diente. Diese Konfiguration gab dem Flugzeug einen gewissen Schutz vor feindlichen Jägern, während es Bodenziele angriff.
• Vielfältige Einsätze: Die CL.IV war vielseitig einsetzbar und konnte sowohl als Begleitjäger als auch als Erdkampfflugzeug verwendet werden. Sie spielte eine wichtige Rolle bei den deutschen Offensiven im Jahr 1918, insbesondere während der Frühjahrsoffensive.

Einsatzgeschichte:

Die Halberstadt CL.IV war in den letzten Monaten des Ersten Weltkriegs eines der Hauptkampfflugzeuge der deutschen Luftwaffe und spielte eine Schlüsselrolle bei den Luftnahunterstützungsmissionen. Sie wurde von mehreren CL-Schwadronen eingesetzt, die die Bodentruppen der deutschen Armee bei ihren Vorstößen unterstützten. Ihre Fähigkeit, in niedrigen Höhen präzise Angriffe durchzuführen, machte sie in der Endphase des Krieges sehr nützlich.

Trotz ihrer Effektivität kam die CL.IV zu spät in den Krieg, um die Kriegsführung nachhaltig zu beeinflussen, da Deutschland bereits im Rückzug war. Nach dem Krieg wurde eine Anzahl dieser Flugzeuge von den Alliierten erbeutet, und einige wurden auch nach dem Krieg weiter verwendet.

Varianten:

Es gab keine wesentlichen Varianten der Halberstadt CL.IV, obwohl einige Modelle geringfügige Anpassungen je nach Einsatzerfordernissen erhielten, wie etwa modifizierte Bewaffnung oder verbesserte Motoren.

Fazit:

Die Halberstadt CL.IV war eines der effektivsten zweisitzigen Kampfflugzeuge der deutschen Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg. Ihre Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit und ihre Fähigkeit, in tiefer Höhe präzise Bodenangriffe durchzuführen, machten sie zu einer wertvollen Ergänzung der deutschen Luftwaffe. Sie war in den letzten Kriegsmonaten von großer Bedeutung und wird oft als eines der besten Flugzeuge ihrer Klasse angesehen.