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Dassault Super Mystere

Besucht am:
Berlin Gatow - Super Mystere (2019)

Die Dassault Super Mystère war ein französisches Jagdbomber-Flugzeug, das in den 1950er Jahren von Dassault Aviation entwickelt wurde. Sie war die erste westliche Jagdmaschine, die im Horizontalflug Mach 1 überschreiten konnte, und markierte einen wichtigen Fortschritt in der Entwicklung der französischen Militärluftfahrt. Die Super Mystère wurde hauptsächlich von der französischen Luftwaffe eingesetzt, aber auch in andere Länder exportiert, darunter Israel, wo sie sich in mehreren Konflikten bewährte.

Geschichte der Dassault Super Mystère:

  • Entwicklung: Die Super Mystère war die Weiterentwicklung der Mystère IV, die in den frühen 1950er Jahren als erstes französisches Überschallflugzeug in Dienst gestellt wurde. Die Super Mystère war als leistungsfähigerer Nachfolger konzipiert, der eine höhere Geschwindigkeit und bessere Leistungsfähigkeit bot. Der Erstflug der Super Mystère B1 fand am 2. März 1955 statt, und die Serienversion, die Super Mystère B2, flog erstmals am 15. Mai 1956.
  • Indienststellung: Die Super Mystère trat 1957 in den Dienst der französischen Luftwaffe ein. Sie war das erste europäische Jagdflugzeug, das die Schallgeschwindigkeit im Horizontalflug überschreiten konnte. Obwohl sie technologisch fortschrittlich war, wurde die Super Mystère relativ schnell durch modernere Flugzeuge wie die Dassault Mirage III ersetzt.
  • Export: Neben der französischen Luftwaffe wurde die Super Mystère auch nach Israel exportiert, wo sie eine bedeutende Rolle in mehreren Kriegen, darunter dem Sechstagekrieg und dem Jom-Kippur-Krieg, spielte. Israel setzte die Super Mystère als Jagdbomber ein und rüstete sie später mit fortschrittlicheren Triebwerken aus.

Technische Daten der Dassault Super Mystère B2:

  • Besatzung: 1 (Pilot)
  • Länge: 14,10 m
  • Spannweite: 10,45 m
  • Höhe: 4,50 m
  • Leermasse: 7.200 kg
  • Maximale Startmasse: 13.000 kg
  • Antrieb: 1 × Snecma Atar 101G-2 Turbojet-Triebwerk mit 44,1 kN Schub (69,6 kN mit Nachbrenner)
  • Höchstgeschwindigkeit: Mach 1,15 (1.240 km/h in großer Höhe)
  • Reisegeschwindigkeit: 940 km/h
  • Reichweite: 1.500 km (mit Zusatztanks bis zu 2.200 km)
  • Dienstgipfelhöhe: 17.000 m
  • Steigleistung: 50 m/s
  • Bewaffnung:
    • 2 × 30-mm DEFA-Maschinenkanonen
    • 4 externe Aufhängungspunkte für bis zu 2.270 kg an Bomben und Raketen
    • Möglichkeit, Luft-Luft-Raketen wie die Matra R550 Magic zu tragen
    • Zusatztanks für erweiterte Reichweite

Besondere Merkmale:

  • Überschall im Horizontalflug: Die Super Mystère B2 war das erste europäische Flugzeug, das Überschallgeschwindigkeit im Horizontalflug erreichen konnte. Dies markierte einen technologischen Meilenstein in der westlichen Militärluftfahrt und war ein bedeutender Fortschritt gegenüber der Mystère IV, die nur Überschallgeschwindigkeit im Sturzflug erreichen konnte.
  • Jagdbomber: Die Super Mystère war als Jagdbomber konzipiert, was bedeutete, dass sie sowohl Luft-Luft-Kämpfe als auch Bodenangriffe ausführen konnte. Diese Vielseitigkeit machte sie besonders nützlich in Konflikten wie dem Sechstagekrieg.
  • Modernisierung: Einige Super Mystère B2-Flugzeuge, insbesondere diejenigen, die nach Israel exportiert wurden, erhielten im Laufe ihrer Dienstzeit Modernisierungen. Israel rüstete die Super Mystère mit amerikanischen Pratt & Whitney J52-Triebwerken auf, was die Leistung und Zuverlässigkeit des Flugzeugs erheblich verbesserte. Diese modernisierte Version wurde als Sa'ar bekannt.

Einsatzgeschichte:

  • Frankreich: Die Super Mystère war von 1957 bis in die frühen 1970er Jahre bei der französischen Luftwaffe im Einsatz. Sie wurde in den 1960er Jahren allmählich durch modernere Flugzeuge wie die Dassault Mirage III ersetzt. Ihre Hauptaufgabe bestand in der Luftverteidigung und im Jagdbombereinsatz.
  • Israel: Israel kaufte in den 1960er Jahren 24 Super Mystère B2 und setzte sie während des Sechstagekriegs 1967 und des Jom-Kippur-Kriegs 1973 erfolgreich ein. Die Super Mystère spielte eine entscheidende Rolle bei Bodenangriffen auf feindliche Stellungen und Flugplätze. Später rüstete Israel die Flugzeuge mit Pratt & Whitney-Triebwerken auf und verlängerte damit ihre Dienstzeit.
  • Andere Länder: Honduras übernahm in den 1970er Jahren einige von Israel ausgemusterte Super Mystère-Flugzeuge und setzte diese bis in die 1990er Jahre ein.

Varianten der Dassault Super Mystère:

  • Super Mystère B1: Die ursprüngliche Prototyp-Version, die hauptsächlich für Testzwecke verwendet wurde.
  • Super Mystère B2: Die Hauptserienversion, die in den 1950er Jahren in den Dienst trat und das erste westliche Flugzeug war, das Mach 1 im Horizontalflug überschritt.
  • Sa'ar: Eine israelische Modernisierung der Super Mystère B2 mit amerikanischen Pratt & Whitney J52-Triebwerken.

Nachfolgemodelle:

Die Super Mystère wurde in der französischen Luftwaffe durch die Dassault Mirage III ersetzt, die in den 1960er Jahren in Dienst gestellt wurde. Die Mirage III bot bessere Geschwindigkeiten, Manövrierfähigkeit und eine größere Vielseitigkeit, was sie zu einem der erfolgreichsten französischen Kampfflugzeuge machte.

Fazit:

Die Dassault Super Mystère war ein bedeutendes Flugzeug in der Geschichte der französischen Luftfahrt, da sie das erste europäische Jagdflugzeug war, das Überschallgeschwindigkeit im Horizontalflug erreichte. Sie spielte eine zentrale Rolle in der Modernisierung der französischen Luftwaffe und wurde von Ländern wie Israel in mehreren wichtigen Konflikten erfolgreich eingesetzt. Trotz ihres relativ kurzen Einsatzes bei der französischen Luftwaffe bleibt die Super Mystère ein Meilenstein in der Entwicklung von Überschallflugzeugen in Europa und trug dazu bei, Frankreich als führenden Hersteller von Kampfflugzeugen zu etablieren.

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