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Wir haben Schloss Neersen im Rahmen einer Führung besichtigt. Der Stadtarchivar hat uns dabei durch das Schloss, den Ratssaal und das Trauzimmer geführt. Dabei hat er sehr anschaulich über die Geschichte des Gebäudes vom 14. Jahrhundert bis heute berichtet. Der Höhepunkt der Führung für mich war der Ratssaal mit der Ahnengalerie. Insgesamt hat die Führung ungefähr eine Stunde gedauert und ich kann sie jedem Interessierten nur empfehlen.
Schloss Neersen ist ein barockes Dreiflügelschloss mit Park im Willicher Stadtteil Neersen. Heute dient es als Rathaus und Kulturort.
Geschichte, kurz:
Ursprung als Wasserburg an der Niers. Vogtei urkundlich 1263, Burgnennung 1371.
1661–1669 Umbau zur barocken Hufeisenanlage unter Adrian Wilhelm von Virmond. Vier Ecktürme, massiver Ziegelbau.
1706 Erhebung der Virmond zum Reichsgrafen. Um- und Ausbauten bis ca. 1720.
1744 erlischt die Neersener Virmond-Linie. Häufige Besitzerwechsel.
1794 Besetzung durch französische Truppen, 1802 Säkularisation, 1803 Verkauf an Josef Lenders.
Ab 1852 industrielle Nutzung als Wattefabrik/Baumwollweberei.
Großbrand in der Nacht 28./29. März 1859. Schloss bis auf Umfassungsmauern zerstört.
1894–1896 Wiederherstellung durch den Krefelder Fabrikanten Gustav Klemme; Westflügel blieb zunächst ruinös.
Nach 1945 kurz US-Armee, danach DRK-Kindererholungsheim.
1970 Erwerb durch die neu gegründete Stadt Willich. 1973–1982 Wiederaufbau des Westflügels und Sanierung für die Rathausnutzung.
Fakten heute:
Sitz der Stadtverwaltung Willich.
Öffentlich zugänglicher Schlosspark im Stil eines Landschaftsgartens; Elemente neu geordnet anlässlich Euroga 2002.
Restgräben, Wasserspiegel und Inseln erhalten; die Niers verläuft seit Begradigung 1930 nicht mehr direkt am Schloss.
Innenhof ist Bühne der „Schlossfestspiele Neersen“ seit 1984 (Open-Air, Sommer spielzeit).
Turmuhr von 1903 und Westminster-Schlagwerk 1934; Instandsetzung zuletzt 2023.
Höhe: ca. 44 m ü. NN.


51.249532455128, 6.4773899956817
Hauptstraße 6, 47877 Willich