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technik_fahne_nationen
Grossbritannien
Technik_Entwicklung
1936
Beschreibung

Die Westland Lysander war ein britisches Mehrzweckflugzeug, das während des Zweiten Weltkriegs von der Royal Air Force (RAF) eingesetzt wurde. Sie wurde hauptsächlich für Aufklärungsmissionen, Zieldarstellung und vor allem für geheime Operationen hinter feindlichen Linien verwendet, um Agenten und Widerstandskämpfer einzufliegen oder zu evakuieren. Die Lysander war für ihre STOL (Short Takeoff and Landing)-Fähigkeiten bekannt, was sie ideal für Einsätze auf kleinen und unbefestigten Landebahnen machte.

Technische Daten der Westland Lysander Mk III

  • Besatzung: 2 (Pilot und Beobachter)
  • Länge: 9,30 m
  • Spannweite: 15,24 m
  • Höhe: 4,42 m
  • Leermasse: 2.100 kg
  • Maximale Startmasse: 2.835 kg
  • Antrieb: 1 × Bristol Mercury XX-Sternmotor
    • Leistung: 870 PS (649 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit: 340 km/h
  • Reichweite: 965 km
  • Dienstgipfelhöhe: 6.670 m
  • Bewaffnung:
    • 2 × 7,7-mm-Maschinengewehre in den Radverkleidungen
    • 1 × 7,7-mm-Maschinengewehr für den Beobachter
    • Leichte Bomben oder Versorgungsgüter

Geschichte und Entwicklung der Westland Lysander

Hintergrund

Die Westland Lysander wurde Mitte der 1930er Jahre als Verbindungs- und Aufklärungsflugzeug für die britische Armee entworfen, um die Rolle der vorherigen Doppeldecker zu übernehmen, die für Aufklärungs- und Artilleriebeobachtungsmissionen verwendet wurden. Westland Aircraft entwickelte die Lysander unter der Leitung von Arthur Davenport, einem Ingenieur, der die STOL-Eigenschaften des Flugzeugs verfeinerte.

Der Erstflug der Lysander fand am 15. Juni 1936 statt, und sie trat 1938 in den aktiven Dienst der RAF ein. Die Lysander wurde nach dem spartanischen General Lysander aus dem antiken Griechenland benannt, was ihren robusten Charakter und ihre Vielseitigkeit symbolisierte.

Konstruktion und Design

Die Westland Lysander war ein Hochdecker mit einem sehr stabilen Fahrwerk und breiten Radverkleidungen, in denen Maschinengewehre montiert waren. Die Konstruktion als Hochdecker mit großzügiger Verglasung bot dem Piloten und dem Beobachter eine hervorragende Rundumsicht, was für ihre Rolle als Aufklärungsflugzeug von Vorteil war.

Die Lysander war mit einem Bristol Mercury-Sternmotor ausgestattet, der ihr eine gute Leistung und Zuverlässigkeit verlieh. Ihre Konstruktion ermöglichte es ihr, auf sehr kurzen Landebahnen zu starten und zu landen, was sie ideal für Einsätze in abgelegenen Gebieten machte. Das robuste Fahrwerk der Lysander war so konstruiert, dass es auf unbefestigten Pisten operieren konnte, und die große Tragfläche trug dazu bei, die erforderliche Hebekraft bei niedrigen Geschwindigkeiten zu erzeugen.

Die Lysander konnte verschiedene Bomben und Versorgungsgüter unter ihren Tragflächen oder in speziellen Behältern an den Radverkleidungen tragen. In späteren Versionen war sie auch mit Außenlasten für geheime Einsätze ausgestattet, bei denen Agenten und Material transportiert werden mussten.

Flugeigenschaften

Die Westland Lysander war für ihre exzellenten STOL-Eigenschaften bekannt. Sie konnte von sehr kurzen Start- und Landebahnen operieren und war in der Lage, mit niedriger Geschwindigkeit zu fliegen, was sie ideal für Aufklärungsmissionen und geheime Landungen in feindlichen Gebieten machte. Ihre maximale Geschwindigkeit von 340 km/h war für ihre Einsatzrollen ausreichend, und ihre hohe Dienstgipfelhöhe von über 6.000 Metern machte sie für Luftaufklärung nützlich.

Die Lysander war auch in der Lage, bei schlechten Wetterbedingungen und in schwierigen Geländen zu operieren, was sie bei geheimen Einsätzen wie Operationen des Special Operations Executive (SOE) hinter feindlichen Linien unverzichtbar machte.

Einsatzgeschichte

  1. Aufklärung und Zieldarstellung: Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Westland Lysander hauptsächlich für Aufklärungsmissionen und als Artilleriebeobachtungsflugzeug eingesetzt. Sie wurde in der Schlacht um Frankreich 1940 eingesetzt, um die Bewegungen feindlicher Truppen zu überwachen und Artillerieeinheiten auf Ziele zu lenken. Allerdings erwies sich die Lysander bald als zu langsam und anfällig gegenüber modernen Jagdflugzeugen, was zu schweren Verlusten führte.
  2. Geheime Operationen und SOE-Einsätze: Die wohl bekannteste Rolle der Lysander während des Krieges war ihre Verwendung in geheimen Operationen. Ab 1941 wurde die Lysander für Einsätze des britischen Special Operations Executive (SOE) und des Freien Frankreichs eingesetzt, um Agenten und Widerstandskämpfer hinter feindlichen Linien abzusetzen oder zu evakuieren. Ihre STOL-Fähigkeiten machten sie ideal für diese Einsätze, da sie auf kleinen Feldern oder Straßen bei Nacht landen konnte, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.

Die Lysander flog in Frankreich, Belgien, Norwegen und anderen von den Achsenmächten besetzten Ländern und brachte Agenten, Funkgeräte und Versorgungsgüter in die Hände des Widerstands. Gleichzeitig wurden verwundete oder gefährdete Agenten und Partisanen evakuiert.

  1. Rettungsmissionen: Die Lysander wurde auch für Rettungsmissionen verwendet, bei denen abgeschossene Piloten oder in Not geratene alliierte Soldaten hinter feindlichen Linien geborgen wurden. Ihr robustes Design und die Fähigkeit, auf unwegsamem Gelände zu operieren, machten sie für diese gefährlichen Einsätze unverzichtbar.
  2. Späte Kriegseinsätze und Nachfolger: Im späteren Verlauf des Krieges wurde die Lysander in ihrer Rolle als Frontaufklärer durch Flugzeuge wie die Supermarine Spitfire und die North American P-51 Mustang ersetzt, die schneller und besser für die Kriegsführung geeignet waren. Sie blieb jedoch weiterhin in der Rolle der geheimen Missionen aktiv und wurde gelegentlich auch für Such- und Rettungsmissionen verwendet.

Varianten

  • Lysander Mk I: Die erste Serienversion mit einem Bristol Mercury XII-Motor.
  • Lysander Mk II: Mit verbessertem Bristol Mercury XX-Motor.
  • Lysander Mk III: Die am häufigsten eingesetzte Version mit einem stärkeren Bristol Mercury XX-Motor und verbesserter Bewaffnung.
  • Lysander Mk IIIA: Speziell für geheime Operationen angepasst, mit Befestigungen für Versorgungsgüter und Agenten.

Schwächen und Außerdienststellung

Trotz ihrer außergewöhnlichen STOL-Fähigkeiten war die Lysander für direkte militärische Einsätze im Luftkampf nicht geeignet. Sie war zu langsam und bot keinen ausreichenden Schutz gegen die modernen deutschen Jagdflugzeuge, was zu hohen Verlusten in den frühen Kriegsjahren führte. Die Einführung von schnelleren Aufklärungsflugzeugen machte die Lysander auf dem Schlachtfeld weitgehend überflüssig.

Die Westland Lysander wurde nach dem Krieg relativ schnell außer Dienst gestellt, da ihre spezielle Rolle im Bereich der geheimen Operationen mit dem Ende des Krieges an Bedeutung verlor. Trotzdem bleibt sie als Symbol für die geheimen Kriegsanstrengungen und die Unterstützung des Widerstands in den besetzten Gebieten in Erinnerung.

Bedeutung und Erbe der Westland Lysander

Die Westland Lysander ist vor allem für ihre Rolle bei geheimen Einsätzen und SOE-Missionen während des Zweiten Weltkriegs bekannt. Ihre Fähigkeit, Agenten hinter feindlichen Linien abzusetzen und zu evakuieren, machte sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug der britischen Kriegsanstrengungen. Sie wurde oft mit Mut und Waghalsigkeit in Verbindung gebracht, da die Einsätze, die sie flog, extrem gefährlich waren.

Obwohl die Lysander in den späteren Kriegsjahren von moderneren Flugzeugen abgelöst wurde, bleibt sie als Pionierflugzeug in Erinnerung, das die Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit der britischen Luftstreitkräfte während des Zweiten Weltkriegs demonstrierte.

Fazit

Die Westland Lysander war ein außergewöhnliches Flugzeug, das für eine Vielzahl von Einsätzen im Zweiten Weltkrieg genutzt wurde, insbesondere für geheime Missionen hinter feindlichen Linien. Ihre Fähigkeit, auf kurzen und unvorbereiteten Landebahnen zu starten und zu landen, machte sie zu einem wichtigen Werkzeug für Agentenmissionen und Rettungseinsätze. Obwohl sie auf dem Schlachtfeld anfällig war

Titelbild
Westland Lysander
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