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Japan
Technik_Entwicklung
1939
Beschreibung

Die Mitsubishi Ki-46, bekannt unter dem alliierten Codenamen "Dinah", war ein zweimotoriges Aufklärungsflugzeug der kaiserlichen japanischen Armee während des Zweiten Weltkriegs. Sie galt als eines der besten Aufklärungsflugzeuge des Krieges und war für ihre hohe Geschwindigkeit, große Reichweite und ihre Fähigkeit, feindliche Flugzeuge zu umgehen, bekannt. Entwickelt wurde die Ki-46 von der Mitsubishi Heavy Industries unter der Leitung des Chefingenieurs Tomio Kubo.

Entwicklung und Geschichte:

Die Entwicklung der Ki-46 begann 1937, als die japanische Armee ein schnelles und hochfliegendes Aufklärungsflugzeug benötigte, das feindlichen Abfangjägern entkommen konnte und in der Lage war, weitreichende Aufklärungsmissionen tief im Feindesland durchzuführen. Die Anforderungen sahen eine Höchstgeschwindigkeit von 600 km/h vor, eine Herausforderung für die damalige Technologie. Die Ki-46 erfüllte diese Anforderungen und war in ihrer ursprünglichen Version eines der schnellsten Flugzeuge ihrer Klasse.

Der erste Prototyp flog 1939, und das Flugzeug trat 1941 in Dienst. Die Ki-46 wurde schnell das Standardaufklärungsflugzeug der japanischen Armee und war in vielen Kriegsgebieten im Pazifik und in China aktiv. Dank ihrer Geschwindigkeit war die Ki-46 in der Lage, lange Zeit ungestört Aufklärungsmissionen durchzuführen und Informationen über feindliche Stellungen zu sammeln.

Technische Daten der Mitsubishi Ki-46-II:

  1. Triebwerke:
    • Typ: 2 × Mitsubishi Ha-102 14-Zylinder luftgekühlte Doppelsternmotoren
    • Leistung: je 1.080 PS (800 kW)
  2. Leistung:
    • Höchstgeschwindigkeit: ca. 540 km/h (335 mph) in 5.800 Metern Höhe
    • Reichweite: ca. 2.400 km (1.490 Meilen)
    • Dienstgipfelhöhe: ca. 10.000 Meter (32.810 Fuß)
  3. Abmessungen:
    • Länge: 11,00 Meter
    • Spannweite: 14,70 Meter
    • Höhe: 3,88 Meter
  4. Gewicht:
    • Leergewicht: 4.049 kg
    • Maximales Startgewicht: 5.584 kg
  5. Besatzung: 2 (Pilot und Navigator/Fotograf)
  6. Bewaffnung (in der Aufklärungsrolle unbewaffnet, in späteren Versionen bewaffnet):
    • Maschinenkanonen: In der Ki-46-III KAI Version (Jagdversion) wurden 2 × 20-mm-Maschinenkanonen und eine 37-mm-Kanone installiert, um als Abfangjäger zu dienen.

Designmerkmale und Stärken:

  1. Hohe Geschwindigkeit:
    • Die Ki-46 war eines der schnellsten Aufklärungsflugzeuge des Krieges und konnte den meisten feindlichen Jägern davonfliegen. Dies machte es den Alliierten schwer, die „Dinah“ abzufangen, und ermöglichte es der japanischen Armee, wertvolle Aufklärungsinformationen zu sammeln.
  2. Geringe Silhouette und glatte Bauweise:
    • Das Design der Ki-46 war aerodynamisch optimiert, um maximale Geschwindigkeit zu erreichen. Die glatte, stromlinienförmige Bauweise trug dazu bei, den Luftwiderstand zu minimieren, was zu einer besseren Leistung in großen Höhen führte.
  3. Vielseitigkeit:
    • Während die Ki-46 hauptsächlich als Aufklärungsflugzeug diente, wurde sie später auch als Abfangjäger eingesetzt, insbesondere gegen hochfliegende amerikanische B-29-Bomber, als die japanische Verteidigungslage verzweifelter wurde. In diesen Rollen war die Ki-46 weniger erfolgreich, zeigte aber die Vielseitigkeit des Flugzeugtyps.
  4. Langstreckenaufklärung:
    • Die Reichweite der Ki-46 machte sie ideal für Missionen tief in feindliches Gebiet. Die Fähigkeit, weite Strecken zu fliegen und dabei Informationen über feindliche Stellungen zu sammeln, war von unschätzbarem Wert für die japanische Kriegsführung.

Einsatzgeschichte:

  1. Frühe Kriegsjahre:
    • Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war die Ki-46 der Standardaufklärer der japanischen Armee. Sie wurde vor allem im Pazifik, in China und in Indochina eingesetzt, wo sie feindliche Bewegungen und Stellungen aus großer Höhe beobachtete und dokumentierte. Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit konnte sie Abfangjägern wie der Curtiss P-40 und der Hawker Hurricane entkommen.
  2. Spätere Kriegsjahre:
    • Im Verlauf des Krieges, als die Alliierten fortschrittlichere Jäger wie die P-38 Lightning und die P-51 Mustang einführten, wurde die Ki-46 anfälliger für Angriffe. Trotzdem wurde sie aufgrund ihres immer noch starken Leistungsprofils weiterhin in Aufklärungsmissionen eingesetzt.
  3. Abfangjäger-Rolle:
    • Angesichts der Bedrohung durch die amerikanischen B-29 Superfortress-Bomber gegen Ende des Krieges wurde eine Variante der Ki-46 als Abfangjäger umgerüstet. Diese Version, die Ki-46-III KAI, wurde mit Maschinenkanonen bewaffnet, um die amerikanischen Bomber in großen Höhen zu bekämpfen. Allerdings war sie in dieser Rolle weniger erfolgreich, da sie nicht mit der Leistung spezialisierter Jagdflugzeuge mithalten konnte.
  4. Einsatz in Südostasien:
    • Die Ki-46 spielte auch eine wichtige Rolle in Südostasien, wo sie in Missionen über Burma, Malaysia und den Philippinen eingesetzt wurde. Ihre Aufklärungsfähigkeiten halfen der japanischen Armee, feindliche Bewegungen zu verfolgen und strategische Entscheidungen zu treffen.

Varianten:

  1. Ki-46-I: Die erste Produktionsversion, die ab 1941 in Dienst gestellt wurde. Sie hatte eine geringere Leistung und Reichweite im Vergleich zu späteren Versionen.
  2. Ki-46-II: Diese verbesserte Version hatte stärkere Triebwerke und eine höhere Höchstgeschwindigkeit. Sie wurde in den meisten Kriegseinsätzen verwendet.
  3. Ki-46-III: Die wichtigste Produktionsversion, die eine noch höhere Geschwindigkeit erreichte und in vielen verschiedenen Missionen eingesetzt wurde. Diese Version wurde auch als Abfangjäger modifiziert.
  4. Ki-46-III KAI: Eine modifizierte Abfangjägerversion, die mit Maschinenkanonen ausgestattet war, um gegen amerikanische B-29-Bomber vorzugehen.

Stärken und Schwächen:

Stärken:

  • Hohe Geschwindigkeit: Die Ki-46 war eines der schnellsten Flugzeuge ihrer Klasse, was sie schwer abzufangen machte und für wertvolle Aufklärungsmissionen prädestinierte.
  • Große Reichweite: Mit ihrer Fähigkeit, lange Strecken zurückzulegen, konnte die Ki-46 tief in feindliches Gebiet eindringen und strategische Informationen sammeln.
  • Aerodynamisches Design: Die stromlinienförmige Bauweise und die leistungsstarken Motoren gaben der Ki-46 ein hervorragendes Flugprofil für Höhenflüge.

Schwächen:

  • Anfälligkeit im späten Krieg: Gegen Ende des Krieges wurde die Ki-46 zunehmend von fortschrittlicheren alliierten Jägern wie der P-38 Lightning und der P-51 Mustang eingeholt und abgeschossen.
  • Begrenzte Kampffähigkeiten: Während die Ki-46 als Aufklärungsflugzeug hervorragend war, war sie in der Rolle als Abfangjäger nicht effektiv genug, um moderne Bomber und Jäger zu bekämpfen.
  • Mangel an Panzerschutz: Wie viele japanische Flugzeuge hatte die Ki-46 wenig bis keinen Panzerschutz für den Piloten oder wichtige Systeme, was sie anfällig für Beschuss machte.

Bedeutung und Vermächtnis:

Die Mitsubishi Ki-46 "Dinah" war eines der leistungsfähigsten Aufklärungsflugzeuge des Zweiten Weltkriegs und spielte eine entscheidende Rolle bei der japanischen Kriegsführung, insbesondere in den frühen Kriegsjahren. Ihre Fähigkeit, tief in feindliches Gebiet vorzudringen und wichtige Informationen zu sammeln, machte sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug der japanischen Streitkräfte.

Trotz ihrer Schwächen im späteren Verlauf des Krieges bleibt die Ki-46 ein Beispiel für die herausragende Ingenieurskunst der Mitsubishi-Ingenieure. Sie war schnell, wendig und in ihrer Aufklärungsrolle nahezu unersetzlich, bis die technischen Fortschritte der Alliierten begannen, ihre Vorteile zu neutralisieren.

Fazit:

Die Mitsubishi Ki-46 "Dinah" war ein bemerkenswertes Flugzeug ihrer Zeit, das die Rolle der Aufklärung in der Kriegsführung revolutionierte. Mit ihrer Geschwindigkeit und Reichweite war sie ein wert

Titelbild
Mitsubishi Ki-46 ‘Dinah’

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