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technik_fahne_nationen
Grossbritannien
Technik_Entwicklung
1962
Beschreibung

Die Handley Page Victor K2 war die letzte Variante des Victor-Bombers, einem strategischen Langstreckenbomber, der in den 1950er Jahren von der Royal Air Force (RAF) entwickelt wurde. Ursprünglich als Atomwaffenträger im Rahmen der britischen nuklearen Abschreckungskampagne konzipiert, wurde die Victor K2 später zur Luftbetankungsversion umgebaut und diente bis in die 1990er Jahre als Tanker in der RAF.

Geschichte der Handley Page Victor:

Die Handley Page Victor wurde in den frühen 1950er Jahren als einer von drei strategischen Bombern der V-Bomber-Flotte der RAF entwickelt. Neben der Victor gehörten auch die Vickers Valiant und die Avro Vulcan zu dieser Flotte, die die nukleare Abschreckung Großbritanniens in der Zeit des Kalten Krieges sicherstellten. Die Victor zeichnete sich durch ihr futuristisches Design und ihre außergewöhnliche Leistung aus, insbesondere durch ihre hohe Geschwindigkeit und große Reichweite.

Die Victor K2 entstand aus der Umrüstung von älteren Victor-Bombern zur Tankerversion. Als die Victor-Bomber durch ballistische Raketen ersetzt wurden, behielt die RAF die Victor, um sie für die Luftbetankung umzufunktionieren. Diese Umwandlung ermöglichte es, die Lebensdauer der Victor zu verlängern und sie während der 1970er und 1980er Jahre als Hauptluftbetankungsflugzeug zu verwenden.

Technische Daten der Handley Page Victor K2:

  • Besatzung: 5 (Pilot, Co-Pilot, Navigator, Funker, Waffenoffizier)
  • Länge: 35,05 m
  • Spannweite: 38,55 m
  • Höhe: 9,73 m
  • Leermasse: 37.740 kg
  • Maximale Startmasse: 72.575 kg
  • Antrieb: 4 × Rolls-Royce Conway RCo.17 Strahltriebwerke mit je 93,4 kN Schub
  • Höchstgeschwindigkeit: 1.000 km/h
  • Reichweite: 7.200 km (ohne Tankaufgaben)
  • Dienstgipfelhöhe: 15.240 m
  • Betankungskapazität: Über 60.000 kg Treibstoff für die Luftbetankung

Besondere Merkmale:

  • Auffälliges Design: Die Victor war bekannt für ihr charakteristisches, sichelförmiges Flügeldesign, das sie von den anderen V-Bombern unterschied. Diese Flügelkonfiguration verlieh ihr außergewöhnliche Flugeigenschaften, insbesondere in großer Höhe.
  • Umrüstung zur Tankerversion: Die Victor K2 wurde durch den Ausbau der Bombenschächte und den Einbau zusätzlicher Treibstofftanks umgerüstet, um als Luftbetankungsflugzeug zu dienen. Diese Umrüstung machte die Victor K2 zu einem der wichtigsten Tankflugzeuge der RAF bis zum Ende des Kalten Krieges.
  • Operationen während des Falklandkriegs: Die Victor K2 spielte eine entscheidende Rolle im Falklandkrieg 1982, insbesondere bei der Operation Black Buck, bei der Vulcan-Bomber von der RAF Ascension Island gestartet wurden, um Angriffe auf die Falklandinseln durchzuführen. Die Victor K2 ermöglichte diese Langstreckenoperationen durch komplexe Betankungseinsätze in der Luft.

Einsatzgeschichte:

Die Victor K2 war während des Kalten Krieges und darüber hinaus in mehreren Einsätzen aktiv. Als Luftbetankungsflugzeug war sie für die RAF unverzichtbar, insbesondere während des Falklandkriegs und anderer militärischer Operationen, bei denen Langstreckenangriffe erforderlich waren. Die Fähigkeit, sowohl Jagdflugzeuge als auch Bomber in der Luft zu betanken, machte sie zu einem unverzichtbaren Teil der britischen Luftstreitkräfte.

Die Victor K2 blieb bis 1993 im aktiven Dienst, als sie schließlich von modernen Tankflugzeugen wie der Vickers VC10 und der Lockheed Tristar ersetzt wurde. Die letzten Victor K2-Flugzeuge wurden nach ihrer Ausmusterung verschrottet, obwohl einige als Museumsexponate erhalten geblieben sind.

Fazit:

Die Handley Page Victor K2 war ein wichtiger Teil der britischen Luftwaffe, insbesondere in ihrer Rolle als Tankflugzeug. Als einer der letzten Vertreter der legendären V-Bomber-Flotte trug die Victor K2 entscheidend zur Fähigkeit der RAF bei, Langstreckenoperationen und strategische Missionen durchzuführen. Ihr Einsatz während des Falklandkriegs bleibt eines der bekanntesten Kapitel ihrer langen Karriere.

Titelbild
Handley Page Victor K2

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