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technik_fahne_nationen
Grossbritannien
Technik_Entwicklung
1947
Beschreibung

Die Hawker Siddeley Sea Hawk war ein britisches strahlgetriebenes Kampfflugzeug, das in den späten 1940er Jahren von Hawker Aircraft entwickelt wurde. Sie war eines der ersten britischen Marinekampfflugzeuge nach dem Zweiten Weltkrieg und wurde von der britischen Royal Navy auf Flugzeugträgern eingesetzt. Die Sea Hawk war für ihre Zeit ein fortschrittliches Flugzeug und spielte eine bedeutende Rolle bei der Einführung von Strahlflugzeugen in die Marinefliegerei.

Geschichte der Sea Hawk:

Die Sea Hawk wurde ursprünglich als Landflugzeug entworfen und basierte auf dem Design des Hawker P.1040, das ebenfalls von Sydney Camm entwickelt wurde. Nachdem das britische Verteidigungsministerium beschloss, das Flugzeug nicht für die Royal Air Force zu verwenden, wurde es stattdessen für den Einsatz auf Flugzeugträgern angepasst und trat 1953 in den Dienst der Fleet Air Arm, dem Luftwaffenteil der Royal Navy.

Das Flugzeug wurde während der 1950er Jahre als Jagdbomber und für Luft-Boden-Angriffe verwendet. Die Sea Hawk war bekannt für ihre einfache Handhabung und ihre Zuverlässigkeit, was sie für den Einsatz auf Flugzeugträgern geeignet machte. Sie diente auch bei internationalen Streitkräften, darunter die Indische Marine und die Niederländische Marine.

Technische Daten der Hawker Sea Hawk FGA.6 (eine der Hauptvarianten):

  • Besatzung: 1 (Pilot)
  • Länge: 12,09 m
  • Spannweite: 11,89 m
  • Höhe: 2,67 m
  • Leermasse: 4.082 kg
  • Maximale Startmasse: 7.031 kg
  • Antrieb: 1 × Rolls-Royce Nene 103 Turbojet mit 23 kN Schub
  • Höchstgeschwindigkeit: 965 km/h
  • Reichweite: 600 km (mit internen Tanks)
  • Dienstgipfelhöhe: 13.565 m
  • Bewaffnung:
    • 4 × 20-mm-Hispano-Maschinenkanonen
    • Optionale Außenlasten: Bomben, Raketen oder ungelenkte Luft-Boden-Raketen

Besondere Merkmale:

  • Maritime Anpassung: Die Sea Hawk war eines der ersten britischen Flugzeuge, das speziell für den Einsatz auf Flugzeugträgern entwickelt wurde. Sie verfügte über verstärkte Strukturen, Haken für Trägerlandungen und die Möglichkeit, von Flugzeugkatapulten gestartet zu werden.
  • Leichte Bewaffnung und Flexibilität: Die Sea Hawk war mit vier 20-mm-Kanonen bewaffnet, die für Luftnahunterstützung und Bodenangriffe ausgelegt waren. Zusätzlich konnte sie Bomben und Raketen tragen, was ihre Rolle als Jagdbomber verstärkte.

Einsatzgeschichte:

  • Suez-Krise (1956): Die Sea Hawk spielte eine wichtige Rolle während der Suez-Krise, in der sie als Jagdbomber eingesetzt wurde. Flugzeuge von britischen Flugzeugträgern starteten Angriffe auf ägyptische Bodenziele und halfen, die Invasion zu unterstützen.
  • Indische Marine: Die Sea Hawk wurde in den 1960er Jahren auch von der Indischen Marine eingesetzt, wo sie eine Schlüsselrolle während des Indo-Pakistanischen Kriegs von 1971 spielte. In diesem Konflikt erwies sich die Sea Hawk als zuverlässig und wirksam bei Angriffen auf feindliche Schiffe und Bodenziele.

Varianten:

  • Sea Hawk F.1: Erste Serienversion, die in den 1950er Jahren eingeführt wurde.
  • Sea Hawk FGA.6: Die wichtigste Variante, die für Bodenangriffe optimiert wurde. Diese Version wurde in den späteren Phasen des Einsatzes verwendet und war die am weitesten verbreitete Version.
  • Sea Hawk Mk 50: Exportversion für die niederländische Marine.

Fazit:

Die Hawker Siddeley Sea Hawk war ein bedeutendes Flugzeug in der Geschichte der britischen Marinefliegerei. Trotz ihrer relativ kurzen Einsatzdauer spielte sie eine wichtige Rolle bei der Modernisierung der Luftstreitkräfte der Royal Navy und diente als effektiver Jagdbomber auf Flugzeugträgern. Ihre Fähigkeit, flexibel und zuverlässig zu operieren, machte sie zu einem wertvollen Werkzeug sowohl in britischen als auch in internationalen Militärs.

Titelbild
Hawker Siddeley Sea Hawk
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