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ÚSA
Technik_Entwicklung
1965
Beschreibung

Die North American Rockwell OV-10 Bronco ist ein von zwei Turboproptriebwerken angetriebenes zweisitziges leichtes Beobachtungs-, Angriffs- und Transportflugzeug mit Kurzstart- und Landeeigenschaften.
Die Erfahrungen aus dem Korea-Krieg resultierten 1963 in einer Ausschreibung des US-Verteidigungsministeriums, wonach ein leichtes bewaffnetes Aufklärungsflugzeug gesucht wurde, das speziell für Counterinsurgency-Einsätze (COIN) geeignet und von sämtlichen Teilstreitkräften einsetzbar sein sollte. Die zu dieser Zeit existierenden Modelle Cessna O-1 „Bird Dog“ und Cessna O-2 „Skymaster“ – beide von propellergetriebenen Privatflugzeugen abgeleitet – waren hierfür ungeeignet.

Stellvertretend übernahm die U.S. Navy die Leitung des Projekts LARA (Light Armed Reconnaissance Aircraft), dessen Spezifikationen wie folgt aussahen:

Es sollte ein zweimotoriges propellergetriebenes Flugzeug mit zwei Mann Besatzung sein, das bestimmte Kriterien sowohl eines Hubschraubers als auch eines strahlgetriebenen Flugzeugs in sich vereinen sollte. Bei einer Geschwindigkeit von bis zu 560 km/h, einem extrem belastbaren Flugverhalten (−3 bis +8g) und einer maximalen Startstrecke von 250 m sollte es zudem eine Fracht von bis zu 1100 kg mit sich führen können. Diese sollte beispielsweise aus bis zu sechs voll ausgerüsteten Fallschirmjägern oder zwei Krankentragen samt einem Sanitäter bestehen können. Ferner sollte es von Flugzeugträgern aus operieren können.

Zur Rettung der beiden Besatzungsmitglieder sind zwei Zero-zero-Schleudersitze Rockwell LW-3B installiert. Falls der Pilot den Schleudersitz auslöst, werden er sowie der Waffensystemoffizier (WSO) in Millisekunden in leicht divergierenden Winkeln nach oben ausgeschossen. Dabei wird das Kabinendach nicht abgesprengt, sondern durchbrochen. Falls lediglich der WSO den Schleudersitz auslöst, bleibt der Pilot im Flugzeug.[1]

Die interne Bewaffnung sollte aus vier Maschinengewehren vom Kaliber 7,62 mm inkl. je 500 Schuss Munition bestehen, und es sollten Außenstationen für Sidewinder-Lenkflugkörper sowie in einem externen Behälter eine Maschinenkanone vom Kaliber 20 mm vorhanden sein.

Unter den insgesamt neun eingesandten Entwürfen entschied sich die US Navy im August 1964 für das Modell NA-300 des Firmenkonsortiums North American/Rockwell und stellte 3,1 Mio. Dollar für die Fertigung von sieben Prototypen zur Verfügung. Am 16. Juli 1965 startete schließlich die YOV-10 zu ihrem Erstflug, anfängliche Tests ergaben jedoch schnell die Notwendigkeit einiger Verbesserungen. So wurde die Spannweite erheblich vergrößert, die Triebwerksgondeln weiter nach außen verlegt sowie stärkere Triebwerke verlangt.

Titelbild
Rockwell OV-10 Bronco
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