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Die Handley Page Jetstream war ein britisches Turboprop-Regionalflugzeug, das ursprünglich von der Handley Page Aircraft Company in den 1960er Jahren entwickelt wurde. Es wurde speziell für den zivilen Regionalverkehr sowie für militärische Transportaufgaben konzipiert. Die Jetstream war aufgrund ihrer kompakten Größe und ihrer Effizienz für kurze bis mittlere Strecken sehr beliebt und wurde später von mehreren Flugzeugherstellern, darunter British Aerospace, weiterentwickelt.
Geschichte der Handley Page Jetstream:
Die Entwicklung der Jetstream begann Anfang der 1960er Jahre, als Handley Page ein modernes Turboprop-Flugzeug für den aufkommenden Markt der Regionalflugzeuge entwerfen wollte. Der Erstflug fand am 18. August 1967 statt. Das Flugzeug war ursprünglich als schnelles und komfortables Pendlerflugzeug mit Platz für 12 bis 18 Passagiere geplant, um den wachsenden Bedarf an Regionalverbindungen zu decken.
Leider hatte Handley Page finanzielle Schwierigkeiten, die die Produktion und Entwicklung der Jetstream verzögerten. Nach dem Bankrott von Handley Page 1970 übernahm Scottish Aviation die Produktion des Flugzeugs, und später wurde das Programm von British Aerospace (BAe) weitergeführt. Diese neuen Unternehmen verbesserten das Design und trugen dazu bei, das Flugzeug kommerziell erfolgreicher zu machen.
Technische Daten der Jetstream 31 (eine der späteren Versionen):
- Besatzung: 2 (Piloten)
- Kapazität: 12-19 Passagiere
- Länge: 14,42 m
- Spannweite: 15,85 m
- Höhe: 5,33 m
- Leermasse: 4.240 kg
- Maximale Startmasse: 7.000 kg
- Antrieb: 2 × Garrett TPE331 Turboprop-Triebwerke mit je 820 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 490 km/h
- Reichweite: 1.300 km
- Dienstgipfelhöhe: 7.600 m
Besondere Merkmale:
- Turboprop-Antrieb: Die Jetstream war mit Turboprop-Triebwerken ausgestattet, was sie zu einem effizienten Flugzeug für kurze bis mittlere Strecken machte. Die Kombination aus relativ geringer Betriebskosten und moderater Geschwindigkeit machte sie zu einem beliebten Flugzeug im Regionalflugverkehr.
- Kompakte Größe: Ihre kompakte Bauweise und die Fähigkeit, auf kürzeren Landebahnen zu operieren, machten die Jetstream ideal für kleinere Flughäfen und regionale Fluggesellschaften.
- Vielseitigkeit: Neben ihrer Verwendung als ziviles Regionalflugzeug fand die Jetstream auch Einsatz im militärischen Bereich, insbesondere als Schulungs- und Transportflugzeug bei der britischen Royal Air Force und anderen Streitkräften weltweit.
Einsatzgeschichte:
- Ziviler Regionalverkehr: Die Jetstream wurde von zahlreichen regionalen Fluggesellschaften weltweit eingesetzt. Sie bot eine kostengünstige Lösung für Fluggesellschaften, die Passagiere auf kürzeren Strecken transportieren mussten, und war besonders in Europa und Nordamerika populär.
- Militärische Nutzung: Mehrere Luftstreitkräfte, darunter die britische Royal Air Force und die US-Navy, nutzten die Jetstream als Schulungsflugzeug und leichten Transporter. Die Militärversionen der Jetstream waren oft mit speziellen Avioniksystemen ausgestattet, um sie für die Ausbildung von Piloten und Besatzungen zu optimieren.
- Spätere Entwicklungen: British Aerospace (BAe) führte das Jetstream-Programm fort und entwickelte mehrere Varianten, darunter die Jetstream 31 und Jetstream 32, die beide verbesserte Triebwerke und moderne Avionik erhielten. Diese Modelle wurden noch bis in die 1990er Jahre produziert und fanden breite Akzeptanz bei zivilen und militärischen Betreibern.
Fazit:
Die Handley Page Jetstream war ein wichtiger Schritt in der Entwicklung von Regionalflugzeugen. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten ihres ursprünglichen Herstellers überlebte das Design durch die Übernahme durch Scottish Aviation und British Aerospace und wurde zu einem Erfolg im zivilen und militärischen Bereich. Ihre Effizienz, Vielseitigkeit und kompakten Abmessungen machten sie zu einem beliebten Flugzeug für kurze bis mittlere Strecken weltweit.