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Belgien
Technik_Entwicklung
1937
Beschreibung

Die Tipsy B war ein leichtes Sport- und Trainingsflugzeug, das in den 1930er Jahren von dem belgischen Konstrukteur Ernest Oscar Tips entworfen wurde. Die Maschine war bekannt für ihre einfache Handhabung, ihre guten Flugeigenschaften und ihre Eignung als Schul- und Privatflugzeug. Sie wurde in Belgien von der Firma Avions Fairey gebaut und in mehreren Ländern für die zivile Luftfahrt genutzt.

Technische Daten der Tipsy B

  • Besatzung: 1 Pilot
  • Länge: 5,23 m
  • Spannweite: 7,85 m
  • Höhe: 1,80 m
  • Leermasse: 300 kg
  • Maximale Startmasse: 490 kg
  • Antrieb: 1 × Train 4A, 4-Zylinder-Reihenmotor
    • Leistung: 32 PS (24 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit: 145 km/h
  • Reichweite: 400 km
  • Dienstgipfelhöhe: 3.000 m
  • Steigrate: 2,5 m/s
  • Bewaffnung: Unbewaffnet (Zivile Nutzung)

Geschichte und Entwicklung der Tipsy B

Hintergrund

Die Tipsy B wurde in den 1930er Jahren von dem belgischen Flugzeugkonstrukteur Ernest Oscar Tips entworfen, der bei der belgischen Niederlassung von Fairey Aviation, bekannt als Avions Fairey, arbeitete. Ziel war es, ein einfaches und kostengünstiges Sport- und Schulflugzeug zu schaffen, das für den Privatflugverkehr und die Ausbildung von Piloten geeignet war.

Das Flugzeug war eine Weiterentwicklung des vorherigen Modells Tipsy S, das bereits als leichtes Sportflugzeug populär geworden war. Die Tipsy B wurde als einsitziges Flugzeug mit verbesserten Flugeigenschaften und einer stabileren Fluglage konstruiert.

Konstruktion und Design

Die Tipsy B war ein Schulterdecker mit einem festen Spornradfahrwerk. Sie hatte einen einfachen Aufbau mit einem leichten Rahmen aus Holz, der mit Stoff bespannt war, was das Flugzeug leicht und einfach zu warten machte. Das Flugzeug war so konzipiert, dass es für neue Piloten leicht zu fliegen war, und bot gleichzeitig eine hohe Flugstabilität.

Der Antrieb erfolgte durch einen Train 4A-Reihenmotor, der mit 32 PS eine moderate Leistung bot, aber für ein Flugzeug dieser Größe und Klasse ausreichend war. Trotz ihrer geringen Motorleistung hatte die Tipsy B dank ihres geringen Gewichts gute Flugleistungen und war in der Lage, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h zu fliegen.

Das Cockpit war offen und bot dem Piloten eine gute Sicht nach allen Seiten, was insbesondere bei Trainingsflügen von Vorteil war. Der Flugzeugrahmen war kompakt und leicht, was das Flugzeug sehr wendig machte und gut auf Steuerbefehle reagieren ließ.

Flugeigenschaften

Die Tipsy B war für ihre guten Flugeigenschaften und ihre einfache Steuerung bekannt, was sie besonders als Schulflugzeug beliebt machte. Sie war sehr leicht zu handhaben und verzieh auch Fehler von unerfahrenen Piloten. Ihre Stabilität in der Luft machte sie für Langsamflugübungen und Trainingsflüge ideal, während ihre Wendigkeit für erfahrene Piloten genügend Flugspaß bot.

Das Flugzeug war auch für Kunstflugmanöver geeignet, wenn auch in einem begrenzten Rahmen aufgrund der geringen Motorleistung. Piloten lobten die Tipsy B für ihre präzise Steuerung und ihr ausgewogenes Flugverhalten, das auch bei niedrigen Geschwindigkeiten gut kontrollierbar blieb.

Einsatzgeschichte

  1. Ziviler Einsatz: Die Tipsy B wurde hauptsächlich als Sport- und Schulflugzeug im zivilen Bereich eingesetzt. Flugvereine und Flugschulen in Belgien und anderen europäischen Ländern nutzten die Maschine, um neue Piloten auszubilden und erfahrene Piloten zu schulen. Durch ihre Zuverlässigkeit und einfache Wartung war die Tipsy B besonders in Flugschulen beliebt.
  2. Flugclubs: Viele der Tipsy B-Flugzeuge wurden in Flugclubs genutzt, wo sie für Hobby- und Freizeitflüge verwendet wurden. Ihre Einfachheit und niedrigen Betriebskosten machten sie zu einem beliebten Flugzeug für private Besitzer und Clubs, die keine großen Anforderungen an Geschwindigkeit oder Reichweite hatten.
  3. Export: Einige Tipsy B-Flugzeuge wurden in andere europäische Länder exportiert, darunter Frankreich und Großbritannien. In diesen Ländern wurde das Flugzeug ebenfalls in Flugschulen und für private Flüge genutzt.

Varianten

Die Tipsy B war ein eher einfaches Flugzeug, das in wenigen Varianten gebaut wurde. Sie basierte auf den Konstruktionsprinzipien der früheren Tipsy-Modelle, vor allem der Tipsy S, und unterschied sich hauptsächlich durch geringfügige Modifikationen am Rumpf und der Ausstattung.

Nachwirkungen und Erbe

Die Tipsy B war zwar kein Flugzeug, das in großen Stückzahlen gebaut wurde, hinterließ aber einen bleibenden Eindruck in der Welt der leichten Zivilluftfahrt. Ihre Robustheit, einfache Handhabung und niedrigen Betriebskosten machten sie zu einem beliebten Flugzeug in den 1930er Jahren. Einige gut erhaltene Exemplare der Tipsy B existieren noch heute in Sammlungen oder werden von Flugzeugenthusiasten betrieben, die das Erbe der leichten Sportflugzeuge dieser Ära bewahren.

Bedeutung und Erbe der Tipsy B

Die Tipsy B war ein klassisches Leichtflugzeug, das eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Sport- und Schulflugzeugen in den 1930er Jahren spielte. Sie bot eine erschwingliche und leicht zu fliegende Option für Flugschulen und Privatpiloten und war bekannt für ihre Zuverlässigkeit und ihre guten Flugeigenschaften. Auch wenn sie nicht in großen Stückzahlen produziert wurde, bleibt die Tipsy B ein Symbol für die Pionierzeit der zivilen Luftfahrt und für die Bemühungen, das Fliegen zugänglicher und kostengünstiger zu machen.

Fazit

Die Tipsy B war ein leichtes, wendiges und einfach zu fliegendes Sport- und Schulflugzeug, das in den 1930er Jahren von der belgischen Firma Avions Fairey entwickelt wurde. Es war ideal für den zivilen Einsatz, insbesondere in Flugschulen und Flugclubs, und bot eine stabile und zuverlässige Flugplattform für neue Piloten. Die Tipsy B bleibt ein bedeutendes Flugzeug in der Geschichte der zivilen Luftfahrt, insbesondere als Vertreter der leichten, kostengünstigen Flugzeuge, die in den frühen Jahren der Luftfahrt entwickelt wurden.

Titelbild
Tipsy B
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