Der Versuchsträger Gesamtschutz (VTGS) war ein deutsches experimentelles gepanzertes Fahrzeug, das in den 1970er Jahren entwickelt wurde, um neue Schutzkonzepte und Technologien für gepanzerte Fahrzeuge zu testen. Es handelte sich dabei um ein Technologiedemonstrationsfahrzeug, das von der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit der deutschen Rüstungsindustrie konzipiert wurde, um verbesserte Panzerung, Schutzsysteme und Ergonomie für künftige gepanzerte Fahrzeuge zu evaluieren.

Technische Daten und Konzept des Versuchsträgers Gesamtschutz

• Bezeichnung: Versuchsträger Gesamtschutz (VTGS)
• Typ: Experimentelles gepanzertes Fahrzeug
• Entwickler: Deutsche Rüstungsindustrie in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr
• Produktionszeitraum: 1970er Jahre (Prototypen)
• Einsatzbereich: Testen von Schutztechnologien, Panzerungskonzepten und Fahrzeugsystemen

Ziel und Entwicklung

Das Hauptziel des Versuchsträgers Gesamtschutz war es, neue Ansätze für den Schutz der Besatzung zu erforschen, insbesondere in Bezug auf:

• Panzerung: Test von neuen Werkstoffen und Modulpanzerungssystemen, die den Schutz des Fahrzeugs gegen verschiedene Bedrohungen, darunter Panzerabwehrwaffen, Minen und Sprengfallen, verbessern sollten.
• Schutzsysteme: Entwicklung und Test von aktiven und passiven Schutzsystemen, um die Überlebensfähigkeit von Besatzung und Fahrzeug zu erhöhen.
• Ergonomie und Komfort: Untersuchung von interner Gestaltung und Ergonomie, um die Einsatzfähigkeit der Besatzung zu verbessern und den Schutz durch optimierte Sitz- und Lagerpositionen zu erhöhen.

Innovationen und Technologien

Der VTGS diente als Plattform, um fortschrittliche Schutztechnologien zu testen, die später in Serienfahrzeuge wie den Leopard 2 und andere gepanzerte Fahrzeuge der Bundeswehr integriert wurden. Zu den getesteten Technologien gehörten:

• Verbundpanzerung: Der Einsatz von mehrschichtigen Panzerungssystemen (bestehend aus Metall, Keramik und anderen Materialien), um die Widerstandsfähigkeit gegenüber kinetischen Geschossen und Hohlladungswaffen zu erhöhen.
• Minenschutz: Spezielle Bodenkonstruktionen, die darauf ausgelegt waren, die Auswirkungen von Minenexplosionen auf die Besatzung zu minimieren.
• Schutz vor Atom-, Biologischen- und Chemischen Waffen (ABC-Schutz): Integrierte Schutzsysteme, die die Besatzung vor ABC-Waffen schützen sollten, wurden ebenfalls erprobt.

Ergebnisse und Bedeutung

Der Versuchsträger Gesamtschutz war ein wichtiger Schritt in der Entwicklung moderner gepanzerter Fahrzeuge, insbesondere in Bezug auf den Schutz der Besatzung und die Implementierung moderner Panzerungstechnologien. Die gewonnenen Erkenntnisse flossen direkt in die Entwicklung des Leopard 2 ein, der zu einem der fortschrittlichsten und effektivsten Kampfpanzer seiner Zeit wurde.

• Erkenntnisse aus dem VTGS-Projekt trugen zur Verbesserung des Gesamtschutzes moderner Kampfpanzer und Schützenpanzer bei.
• Die Konzepte zur Modulpanzerung und zum Minenschutz fanden auch in späteren Fahrzeugentwicklungen wie dem Schützenpanzer Puma und weiteren gepanzerten Fahrzeugen Anwendung.

Zusammenfassung

Der Versuchsträger Gesamtschutz war ein wegweisendes experimentelles Projekt der Bundeswehr, das neue Panzerungs- und Schutzsysteme testete, die später in den Leopard 2 und andere Fahrzeuge der Bundeswehr übernommen wurden. Als Technologieträger ermöglichte er es, modernste Konzepte für den Schutz von gepanzerten Fahrzeugen zu erproben und weiterzuentwickeln, was die Grundlage für viele der heutigen Schutzkonzepte in modernen Panzern und anderen militärischen Fahrzeugen legte.