VW Kübelwagen 82
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Der Volkswagen Typ 82 Kübelwagen war ein leichtes Militärfahrzeug, das während des Zweiten Weltkriegs von Nazi-Deutschland verwendet wurde. Entwickelt von Ferdinand Porsche und basierend auf dem Volkswagen Käfer, war der Kübelwagen das deutsche Gegenstück zum amerikanischen Willys Jeep. Der Kübelwagen war aufgrund seiner einfachen Konstruktion, seiner Zuverlässigkeit und Geländegängigkeit ein wichtiges Fahrzeug der Wehrmacht in vielen Einsatzgebieten.
Technische Daten des VW Typ 82 Kübelwagen
- Bezeichnung: VW Typ 82 Kübelwagen
- Typ: Leichtes Militärfahrzeug
- Hersteller: Volkswagen
- Produktionszeitraum: 1940–1945
- Produktionseinheiten: Ca. 50.000 Fahrzeuge
Abmessungen
- Länge: 3,74 Meter
- Breite: 1,60 Meter
- Höhe: 1,65 Meter
- Radstand: 2,40 Meter
- Gewicht: 725 kg (Leergewicht)
Motor
- Motortyp: 4-Zylinder-Boxermotor, luftgekühlt
- Hubraum: 985 cm³
- Leistung: 25 PS (18,4 kW) bei 3.000 U/min
- Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h auf der Straße
- Kraftstoffverbrauch: Ca. 8–10 Liter pro 100 km
- Getriebe: 4-Gang-Schaltgetriebe mit zusätzlichem Geländegang
Antrieb und Fahrwerk
- Antriebsart: Hinterradantrieb (ohne Allradantrieb, aber mit Differentialsperre)
- Bodenfreiheit: 29 cm
- Fahrwerk: Unabhängige Radaufhängung mit Torsionsfedern an Vorder- und Hinterachse
- Reifen: 5.25-16 Offroad-Reifen
Zuladung und Kapazität
- Zuladung: 400 kg
- Anhängelast: Keine serienmäßige Anhängerkupplung
- Besatzung: 4 Personen
Geschichte und Entwicklung
Der VW Typ 82 Kübelwagen wurde von Ferdinand Porsche in den späten 1930er Jahren auf Basis des geplanten zivilen Volkswagen Käfer entworfen. Die deutsche Wehrmacht benötigte ein leichtes, einfach zu wartendes und zuverlässiges Fahrzeug für den Einsatz in unterschiedlichstem Gelände. Der Begriff "Kübelwagen" stammt von den "Kübelsitzen" (Eimerschalen-Sitze), die in den frühen militärischen Fahrzeugen verwendet wurden.
Einfache Konstruktion
Der Kübelwagen wurde so konzipiert, dass er kostengünstig und einfach zu warten war. Der luftgekühlte Boxermotor, der bereits im Volkswagen Käfer verwendet wurde, war besonders wartungsfreundlich und robust. Trotz des Fehlens eines Allradantriebs ermöglichte die hohe Bodenfreiheit und das geringe Gewicht des Fahrzeugs eine gute Geländegängigkeit, insbesondere auf Sand, Schlamm und Schnee.
Einsatz im Zweiten Weltkrieg
Der Kübelwagen wurde ab 1940 in großen Stückzahlen produziert und an die Wehrmacht ausgeliefert. Er fand in einer Vielzahl von Rollen Verwendung, darunter als Truppentransporter, Aufklärungsfahrzeug, Verbindungsfahrzeug und Leichttransporter. Der VW Typ 82 wurde auf fast allen Kriegsschauplätzen eingesetzt, von der Ostfront über Nordafrika bis hin zu den Besatzungsgebieten in Westeuropa.
Einsatzgebiete
Der VW Kübelwagen wurde aufgrund seiner Vielseitigkeit und seiner Fähigkeit, sich in verschiedensten Umgebungen zu bewähren, in einer Vielzahl von Rollen eingesetzt:
- Aufklärung und Patrouille: Der Kübelwagen wurde von der Wehrmacht häufig für Aufklärungsmissionen und Patrouillenfahrten in unterschiedlichstem Gelände eingesetzt.
- Truppentransport: Der Kübelwagen konnte bis zu vier Soldaten oder leichte Lasten transportieren und diente als schnelles Transportmittel in den vorderen Linien.
- Sanitäts- und Funkfahrzeug: Spezialisierte Versionen des Kübelwagens wurden als Sanitätsfahrzeuge und als Funkwagen verwendet.
- Leichttransporter: Aufgrund seiner Zuladekapazität von bis zu 400 kg wurde der Kübelwagen auch für den Transport von Munition, Ausrüstung und Waffen genutzt.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Zuverlässigkeit: Der luftgekühlte Boxermotor des VW Typ 82 war äußerst zuverlässig und funktionierte auch in extremen Bedingungen wie hohen Temperaturen oder Staubbelastung (z. B. in Nordafrika).
- Geländegängigkeit: Trotz des fehlenden Allradantriebs war der Kübelwagen dank seiner Differentialsperre, der hohen Bodenfreiheit und der Torsionsstabfederung in der Lage, auch in schwierigem Gelände zu bestehen.
- Einfache Konstruktion: Die Konstruktion des Fahrzeugs war bewusst einfach gehalten, was eine schnelle und kostengünstige Produktion ermöglichte und die Wartung vereinfachte.
- Leichtes Gewicht: Das geringe Gewicht des Kübelwagens trug zu seiner Geländegängigkeit und Manövrierbarkeit bei, insbesondere auf weichem Untergrund wie Sand oder Schnee.
Schwächen
- Kein Allradantrieb: Obwohl der Kübelwagen auf vielen Geländetypen gut funktionierte, hätte ein Allradantrieb seine Geländefähigkeiten erheblich verbessert, insbesondere in besonders schwierigem Gelände wie Schlamm oder sehr steilen Anstiegen.
- Begrenzte Panzerung und Schutz: Der Kübelwagen war nur leicht gepanzert und bot nur minimalen Schutz gegen Granatsplitter und Kleinwaffenfeuer. Für den Einsatz in Kampfzonen war dies eine erhebliche Schwäche.
- Geringe Motorleistung: Mit nur 25 PS war der Kübelwagen relativ leistungsschwach, was sich insbesondere bei voll beladenem Fahrzeug und in schwierigem Gelände bemerkbar machte.
Varianten des Kübelwagens
Neben dem Standardmodell gab es auch verschiedene spezialisierte Varianten des Kübelwagens, darunter:
- VW Typ 87: Eine Version des Kübelwagens mit Allradantrieb, die jedoch nur in kleinen Stückzahlen produziert wurde.
- Kübelwagen Funkwagen: Eine Version des Kübelwagens, die speziell für die Kommunikation ausgestattet war und über Funkgeräte und zusätzliche Elektronik verfügte.
- Kübelwagen Sanitätsfahrzeug: Eine Version des Kübelwagens, die für den Transport von Verwundeten angepasst wurde.
Zusammenfassung
Der VW Typ 82 Kübelwagen war eines der vielseitigsten und erfolgreichsten militärischen Fahrzeuge des Zweiten Weltkriegs. Mit seiner einfachen, aber robusten Konstruktion und seiner Fähigkeit, in nahezu jedem Gelände zu operieren, wurde der Kübelwagen zum Arbeitspferd der Wehrmacht. Obwohl er Schwächen wie den fehlenden Allradantrieb und die geringe Motorleistung hatte, erwies sich der Kübelwagen als zuverlässiges und effektives Fahrzeug in einer Vielzahl von Rollen.
Heute ist der Kübelwagen ein beliebtes Sammlerstück und ein Symbol für die militärische Fahrzeugtechnik des Zweiten Weltkriegs.