Tintagel Castle thront spektakulär auf einer steilen Klippe an Cornwalls Nordküste. Die Ruinen sind über eine moderne Fußgängerbrücke mit dem Festland verbunden und bieten weite Ausblicke über die raue Atlantikküste.

Der Ort war bereits in der Spätantike und im Frühmittelalter besiedelt. Archäologische Funde deuten auf ein wohlhabendes Siedlungszentrum mit weitreichenden Handelsverbindungen ins Mittelmeer hin, das etwa zwischen 450 und 650 n. Chr. bestand.

Im 12. Jahrhundert wurde Tintagel durch Geoffrey von Monmouths König-Arthur-Erzählung bekannt, in der es als Ort von Arthurs Zeugung beschrieben wird. Im 13. Jahrhundert ließ Richard, Earl of Cornwall, eine Burg auf dem Gelände errichten – teils als Machtsymbol, teils vielleicht inspiriert von der Artuslegende.

Die Anlage verfiel später, doch Überreste von Toren, Mauern, Wohngebäuden und einer Kapelle sind bis heute sichtbar. Neue archäologische Untersuchungen legten unterhalb der mittelalterlichen Strukturen Hinweise auf einen frühmittelalterlichen Palast frei, in dem hochwertige Importwaren verarbeitet wurden.

Eine moderne Bronzeskulptur namens „Gallos“ stellt eine königliche Figur dar und steht symbolisch für die Verbindung zwischen Geschichte und Legende. Unterhalb der Burg liegt Merlins Cave, eine Höhle, die bei Ebbe begehbar ist und mit den Legenden um den Zauberer Merlin verknüpft wird.