- 22 Aufrufe
Die Sturmhaubitze 42 (kurz StuH 42) war ein deutsches Sturmgeschütz auf Basis des StuG III, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht eingesetzt wurde. Sie wurde entwickelt, um die Rolle der Nahkampfunterstützung zu verstärken, insbesondere gegen Infanterie, befestigte Stellungen und in urbanen Kampfgebieten. Die StuH 42 war im Wesentlichen eine Variante des StuG III, jedoch mit einer größeren 10,5-cm-Haubitze bewaffnet, die mehr Feuerkraft für den Kampf gegen weiche Ziele und Gebäude bot.
Technische Daten der Sturmhaubitze 42
- Bezeichnung: Sturmhaubitze 42 (StuH 42)
- Typ: Sturmgeschütz / Selbstfahrlafette
- Hersteller: Alkett
- Produktionszeitraum: 1942–1945
- Produktionseinheiten: Ca. 1.299 Fahrzeuge
Abmessungen
- Länge: 6,85 Meter
- Breite: 2,95 Meter
- Höhe: 2,16 Meter
- Gewicht: 24 Tonnen
Motor
- Motor: Maybach HL 120 TRM, 12-Zylinder-Benzinmotor
- Leistung: 300 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h auf der Straße, 20 km/h im Gelände
- Reichweite: 155 km auf der Straße, 95 km im Gelände
Bewaffnung
- Hauptwaffe: 10,5-cm-Sturmhaubitze 42 L/28, ein Kurzrohrgeschütz, das hauptsächlich zur Bekämpfung von Infanterie und befestigten Stellungen entwickelt wurde.
- Munitionsvorrat: 36 Granaten (Sprenggranaten und Hohlladungsgranaten für den Einsatz gegen Infanterie und leicht gepanzerte Ziele)
- Sekundärwaffe:
- 7,92-mm MG34 Maschinengewehr zur Selbstverteidigung gegen Infanterie, montiert auf dem Fahrzeug.
Panzerung
- Frontpanzerung: 80 mm
- Seitenpanzerung: 30 mm
- Heckpanzerung: 50 mm
- Die Panzerung des Fahrzeugs bot Schutz vor Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplittern, insbesondere die starke Frontpanzerung war gut geeignet, um Beschuss von vorne standzuhalten.
Besatzung
- Besatzung: 4 Mann (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze)
Geschichte und Entwicklung
Die Sturmhaubitze 42 wurde als Reaktion auf den Bedarf der Wehrmacht an einem schwer bewaffneten Sturmgeschütz entwickelt, das in der Lage war, Bunker, befestigte Stellungen und Gebäude effektiv zu bekämpfen. Während das Sturmgeschütz III mit der 7,5-cm-Kanone gegen Panzer und leicht gepanzerte Ziele besonders effektiv war, wurde eine schwerere Waffe benötigt, um Infanterieunterstützung zu leisten und gegnerische Verteidigungsstellungen zu zerstören.
Entwicklung und Produktion
Die Entwicklung der StuH 42 begann 1942, und sie basierte auf dem Fahrgestell des Panzer III-Panzers, das auch für das StuG III verwendet wurde. Anstelle der 7,5-cm StuK 40 erhielt die StuH 42 eine 10,5-cm-Sturmhaubitze 42, die besser geeignet war, große Sprenggranaten abzufeuern, um feindliche Stellungen und Bunker zu zerstören.
Die Produktion begann 1942, und bis zum Ende des Krieges wurden etwa 1.299 Fahrzeuge hergestellt. Die StuH 42 wurde vor allem an der Ostfront, aber auch in West- und Südeuropa eingesetzt, wo sie eine wertvolle Rolle bei der Unterstützung der Infanterie spielte.
Einsatzgebiete
Die StuH 42 wurde hauptsächlich für Angriffe auf befestigte Stellungen und Infanterieunterstützung in städtischen Gebieten und auf befestigte Positionen eingesetzt. Sie erwies sich als besonders nützlich in Situationen, in denen eine schwerere Feuerkraft erforderlich war, um gut verteidigte feindliche Stellungen zu durchbrechen. Zu den Einsatzgebieten gehörten unter anderem:
- Angriffe auf Befestigungen: Die StuH 42 war besonders effektiv beim Zerstören von Bunkern und befestigten Stellungen, die mit Standardpanzerwaffen schwer zu bekämpfen waren.
- Unterstützung der Infanterie: Bei Kämpfen in urbanen Gebieten oder in stark verteidigten Stellungen spielte die StuH 42 eine entscheidende Rolle bei der Zerstörung von Barrikaden und Gebäuden.
- Kampf gegen Infanterie: Ihre Sprenggranaten waren besonders effektiv gegen feindliche Infanterie in offenen Stellungen oder hinter Deckung.
Modernisierungen und Varianten
Im Verlauf der Produktion wurden einige Verbesserungen an der StuH 42 vorgenommen. Spätere Versionen wurden mit einem Maschinengewehr MG34 zur Selbstverteidigung ausgestattet, um die Besatzung vor feindlicher Infanterie zu schützen, insbesondere im Nahkampf. Darüber hinaus wurde die Frontpanzerung verstärkt, um das Fahrzeug widerstandsfähiger gegen feindlichen Beschuss zu machen.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Starke Feuerkraft: Die 10,5-cm-Sturmhaubitze war eine schwere Waffe, die in der Lage war, große Sprengladungen abzufeuern und so Bunker, Stellungen und Gebäude zu zerstören. Die Waffe war auch gegen Infanterie und weiche Ziele sehr effektiv.
- Gute Panzerung: Die Frontpanzerung der StuH 42 war gut genug, um sie vor den meisten feindlichen Panzerabwehrwaffen und Infanteriewaffen zu schützen, insbesondere bei Frontalangriffen.
- Unterstützungsrolle: Die StuH 42 war für Nahunterstützungsmissionen sehr nützlich, insbesondere bei starken defensiven Positionen, die durch normale Panzer schwer durchbrochen werden konnten.
Schwächen
- Langsame Feuerrate: Die große 10,5-cm-Haubitze hatte eine langsamere Feuerrate als die leichteren Kanonen, was die StuH 42 bei schnellen Gefechten oder im direkten Panzereinsatz benachteiligte.
- Begrenzte Panzerabwehrfähigkeit: Die StuH 42 war für den Kampf gegen befestigte Stellungen und Infanterie konzipiert, war jedoch nicht ideal für den Kampf gegen feindliche Panzer, da die Haubitze nur begrenzt effektiv gegen gut gepanzerte Ziele war.
- Keine Turmbewegung: Wie beim StuG III musste das gesamte Fahrzeug gedreht werden, um ein neues Ziel anzuvisieren, da die Haubitze fest im Rumpf montiert war.
Zusammenfassung
Die Sturmhaubitze 42 war eine spezialisierte Variante des erfolgreichen StuG III, die mit einer schweren 10,5-cm-Haubitze ausgestattet war, um die Infanterie bei Angriffen auf befestigte Stellungen und in städtischen Gebieten zu unterstützen. Sie spielte eine entscheidende Rolle in der deutschen Kriegsführung, insbesondere an der Ostfront, wo schwere Artillerie zur Zerstörung feindlicher Befestigungen und zur Unterstützung der eigenen Truppen erforderlich war.
Trotz ihrer begrenzten Fähigkeit im Panzerabwehrkampf war die StuH 42 ein effektives Sturmgeschütz und trug wesentlich dazu bei, deutsche Truppen in schwierigen Kampfsituationen zu unterstützen. Sie war eine wertvolle Ergänzung zu den Panzerjägerkräften und den regulären Sturmgeschützen der Wehrmacht und bewährte sich in den vielen Schlachten, in denen sie eingesetzt wurde.