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Die Fairey Battle war ein britischer einmotoriger leichter Bomber, der in den 1930er Jahren von der Fairey Aviation Company entwickelt wurde. Sie spielte zu Beginn des Zweiten Weltkriegs eine Rolle in den frühen Einsätzen der Royal Air Force (RAF), war aber aufgrund ihrer veralteten Technik und mangelnden Leistungsfähigkeit nicht für moderne Luftkämpfe geeignet. Die Fairey Battle wurde bald durch leistungsfähigere Flugzeuge ersetzt, blieb jedoch als Trainings- und Schulungsflugzeug im Einsatz.
Geschichte der Fairey Battle:
Entwicklung: Die Entwicklung der Fairey Battle begann Mitte der 1930er Jahre als Reaktion auf eine Anforderung des britischen Air Ministry, das ein neues leichtes Bomberflugzeug zur Ablösung der zweimotorigen Hawker Hart und ähnlicher Bomber suchte. Die Fairey Battle war als moderner, schneller Bomber konzipiert, der in der Lage sein sollte, feindliche Bodenziele mit Präzision anzugreifen.
Die Fairey Battle basierte auf einem Ganzmetallmonocoque-Design mit einem schlanken Rumpf und modernen aerodynamischen Verbesserungen. Der Erstflug des Prototyps fand am 10. März 1936 statt, und die Serienproduktion begann 1937. Bei ihrer Einführung war sie eines der fortschrittlichsten Flugzeuge in der RAF-Flotte.
- Frühe Einsätze: Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war die Fairey Battle einer der Hauptbomber der RAF. Sie wurde in den frühen Phasen des Krieges intensiv eingesetzt, darunter bei den Kämpfen in Frankreich während des Westfeldzugs 1940. Dort erwies sich die Battle jedoch als unterlegen gegenüber modernen deutschen Jägern wie der Messerschmitt Bf 109 und wurde häufig durch Flak und feindliche Flugzeuge abgeschossen.
- Leistungsschwächen: Die Fairey Battle war trotz ihrer modernen Konstruktion nicht in der Lage, gegen die schnellen und wendigen deutschen Jäger zu bestehen. Ihre Höchstgeschwindigkeit und Manövrierfähigkeit waren zu gering, und ihre leichte Panzerung machte sie anfällig für feindliches Feuer. Besonders in Frankreich während der Blitzkriegs-Operationen erlitt die Fairey Battle hohe Verluste. Die Schlacht bei Sedan im Mai 1940, bei der zahlreiche Fairey Battles bei Angriffen auf deutsche Panzerformationen abgeschossen wurden, zeigte die Schwächen des Flugzeugs.
- Rückzug und Ersatz: Angesichts der hohen Verluste zog die RAF die Fairey Battle schnell aus den Frontlinien zurück. Sie wurde durch modernere Bomber wie die Bristol Blenheim und die Vickers Wellington ersetzt. Nach ihrem Rückzug von den Frontlinien wurde die Fairey Battle hauptsächlich als Schul- und Trainingsflugzeug verwendet.
Technische Daten der Fairey Battle Mk I:
- Besatzung: 3 (Pilot, Navigator/Bombenschütze, Heckschütze)
- Länge: 12,85 m
- Spannweite: 16,46 m
- Höhe: 4,57 m
- Flügelfläche: 39,2 m²
- Leermasse: 2.658 kg
- Maximale Startmasse: 4.900 kg
- Antrieb: 1 × Rolls-Royce Merlin I V12-Flüssigkeitsgekühlter Kolbenmotor mit 1.030 PS (768 kW)
- Höchstgeschwindigkeit: 388 km/h
- Reisegeschwindigkeit: 320 km/h
- Reichweite: 1.600 km
- Dienstgipfelhöhe: 7.620 m
- Bewaffnung:
- 1 × fest installiertes 7,7-mm-Vickers-Maschinengewehr im Flügel
- 1 × 7,7-mm-Lewis-Maschinengewehr in einer beweglichen Heckschützenposition
- Bombenlast: bis zu 454 kg (intern) und 227 kg (extern) an zwei Außenlaststationen
Besondere Merkmale:
- Ganzmetallkonstruktion: Die Fairey Battle war eines der ersten Flugzeuge der RAF, das eine Ganzmetallkonstruktion verwendete. Dies verlieh dem Flugzeug eine höhere strukturelle Integrität im Vergleich zu den früheren, stoffbespannten Flugzeugen der RAF.
- Leistungsstarker Merlin-Motor: Die Fairey Battle war mit dem berühmten Rolls-Royce Merlin-Motor ausgestattet, der auch in späteren Flugzeugen wie der Supermarine Spitfire und der Hawker Hurricane zum Einsatz kam. Obwohl der Merlin-Motor der Battle eine respektable Leistung verlieh, reichte diese bei einem voll beladenen Flugzeug nicht aus, um mit den schnellen deutschen Jägern mitzuhalten.
- Langsame Manövrierfähigkeit: Die Fairey Battle war schwer und träge im Vergleich zu modernen Jagdflugzeugen. Dies machte sie zu einem leichten Ziel für feindliche Jäger, was während der frühen Phasen des Zweiten Weltkriegs zu hohen Verlusten führte.
- Große Bombenlast für ihre Klasse: Trotz ihrer Schwächen war die Fairey Battle in der Lage, eine beträchtliche Bombenlast für ein einmotoriges Flugzeug ihrer Zeit zu tragen, was sie anfangs zu einem nützlichen Bomber machte.
Einsatzgeschichte:
- Westfeldzug: Der bedeutendste Einsatz der Fairey Battle fand während des deutschen Angriffs auf Frankreich und die Niederlande im Mai 1940 statt. Die Fairey Battle wurde für Angriffe auf Bodenziele und deutsche Panzerkolonnen eingesetzt, darunter während der Schlacht von Sedan. Während dieser Missionen erlitt die RAF jedoch extrem hohe Verluste, da die langsame und schlecht geschützte Fairey Battle leichte Beute für die deutsche Luftwaffe und die Flak war.
- Einsatz in Übersee: Einige Fairey Battles wurden an andere Länder geliefert, darunter Belgien und Australien. Diese Flugzeuge dienten hauptsächlich in sekundären Rollen oder als Trainingsflugzeuge.
- Rückzug und Schulung: Nach ihrer Ablösung als Frontflugzeug wurde die Fairey Battle als Schulflugzeug für Bomben- und Gunnery-Trainingsmissionen verwendet. In dieser Rolle blieb sie bis in die 1940er Jahre hinein in der RAF im Einsatz.
Varianten der Fairey Battle:
- Battle Mk I: Standardversion mit einem Rolls-Royce Merlin-Motor.
- Battle T: Trainingsversionen ohne Bewaffnung, die für die Ausbildung von Besatzungen verwendet wurden.
- Battle TT: Zielschleppversion, die als Schleppflugzeug für Zieldarstellungen verwendet wurde.
Fazit:
Die Fairey Battle war ein Flugzeug, das zum Zeitpunkt seiner Einführung als modern galt, aber im Verlauf des Zweiten Weltkriegs schnell überholt war. Obwohl sie bei ihrer Einführung als fortschrittlich angesehen wurde, war sie in der Praxis gegen die gut organisierten und leistungsfähigen deutschen Luftstreitkräfte ineffektiv. Ihre Rolle im Zweiten Weltkrieg wurde durch hohe Verluste und einen schnellen Rückzug aus dem Kampfgeschehen geprägt. Dennoch spielte die Fairey Battle eine bedeutende Rolle in den frühen Kriegsjahren und bleibt ein Beispiel für die Herausforderungen, denen sich die RAF in den frühen Tagen des Luftkriegs stellen musste.