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technik_fahne_nationen
Grossbritannien
Technik_Entwicklung
1964
Beschreibung

Die Bloodhound war eine radargesteuerte Langstrecken-Boden-Luft-Lenkwaffe aus britischer Produktion. Sie wurde zur Bekämpfung von hoch- und schnellfliegenden Bombern konzipiert. Das System war allwettertauglich.
Der Antrieb der Lenkwaffe basierte auf einer Kombination von Feststoffmotor, bestehend aus vier Feststoffboostern, und zwei Odin-Staustrahlmarschtriebwerken. Die Feststoffbooster beschleunigten die Lenkwaffe innerhalb von 4,5 Sekunden auf eine Geschwindigkeit von Mach 2. Nach vier bis acht Sekunden wurden die Booster abgeworfen und die beiden Staustrahlmarschtriebwerke gezündet. Die Marschtriebwerke beschleunigten nun die Lenkwaffe auf rund Mach 2,6. Die maximale Einsatzreichweite lag bei über 160 km. Die Lenkwaffe konnte in einem Höhenbereich von 300 bis 24.500 m eingesetzt werden.

Die Lenkwaffensteuerung erfolgte mittels Radar. Das Ziel wurde vom Feuerleitradar der Lenkwaffenbasis markiert; die Rakete fand durch die reflektierte Radarenergie ins Ziel. Die Rakete flog also auf das vom Boden beleuchtete Ziel und hatte selbst kein aktives Radar. Die Lenkwaffe wurde in Richtung eines angenommenen bzw. berechneten Treffpunkts abgefeuert. Kursänderungen wurden durch das Feuerleitradar ermittelt und an die Lenkwaffe gesendet. Kam ein Flugziel in den Ansprechradius des Näherungszünders, wurde der 150 kg schwere Continuous-Rod-Sprengkopf gezündet. Dieser hatte je nach Zielgröße einen effektiven Wirkungsradius von 60 bis 80 m.

Varianten
Bloodhound Mk.1: Erste halbmobile Version zum Schutz von britischen Bomberbasen. Reichweite 80 km.
Bloodhound Mk.2: Standard- und Exportversion. Reichweite 160 km.
Bloodhound Mk.3: Version zur Raketenabwehr mit 6-kT-Nuklearsprengkopf. Entwicklung eingestellt. Reichweite über 200 km.
Bloodhound Mk.4: Mobile Version. Entwicklung eingestellt. Reichweite 120 km.
Bloodhound 21: Vereinfachte, kostengünstigere Exportversion. Entwicklung eingestellt.

Titelbild
British Aircraft Cooperation Bloodhound
Galerie

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