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Frankreich
Technik_Entwicklung
1916
Beschreibung

Der Renault FT (die Bezeichnung FT17 oder FT-17 ist verbreitet, wurde aber von Renault nie verwendet) war ein französischer Panzer des Ersten Weltkriegs. Die Konstruktion der Société des Automobiles Renault war so erfolgreich, dass sie für spätere Panzerfahrzeuge prägend war.
Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges entwickelte sich der Konflikt anders, als man zuvor gedacht hatte. Die Stellungen der gegnerischen Parteien waren mit Gräben, Stacheldraht und ständigem Artilleriefeuer für einen Kavallerieangriff nicht mehr geeignet und selbst vorsichtiges Vorarbeiten oder Massensturmangriffe der Infanterie wurden von den gegnerischen Maschinengewehren zusammengeschossen.

Wie zuvor der K.u.K.-Offizier Gunther Burstyn erkannte auch der französische Artillerieoffizier Jean Baptiste Eugène Estienne (1860–1936) den Wert eines auf Gleisketten fahrenden gepanzerten Fahrzeugs. Er hörte davon, dass der Ingenieur Eugène Brillié von Schneider et Cie. gemeinsam mit dem Politiker Jules-Louis Breton begonnen hatte, ein Fahrzeug zu entwickeln, welches auf einem Raupenschlepper der Firma Holt basierte, den die beiden in England beim Corps of Royal Engineers gesehen hatten. Es sollte mit einer Panzerung versehen die Hindernisse durchbrechen.[1] Der Offizier war überzeugt, dass diese Maschine alles verändern würde, und wandte sich an General Joseph Joffre, der einem Treffen mit seinem stellvertretenden Generalstabschef Maurice Janin am 6. Dezember zustimmte. Danach traf Estienne am 20. Dezember 1915 Louis Renault, dieser lehnte den Bau eines leichten Panzers vorerst ab, da seine Fabrik mit der Fertigung von Munition völlig ausgelastet war.

Als Mitte Januar 1916, nach einer weiteren Versuchsreihe mit dem Holt-Schlepper, der Generalstab begann, eine Idee zur Nutzung dieser neuartigen Fahrzeuge zu entwickeln, und sich Estienne und Joffre am 18. Januar getroffen hatten, folgte am 31. Januar die Entscheidung, 400 der Schneider-Panzer zu bestellen.

Noch im Februar 1916 wurden zwei Prototypen auf Holt-Fahrgestellen gebaut und am 17. Februar in Vincennes vorgeführt. Nach Freigabe wurde am gleichen Tag mit der Fertigung begonnen.

Entwicklung
Renault beobachtete das Geschehen und informierte Estienne am 16. Juli, dass man nun doch einen leichten Panzer bei Renault entwickeln würde. Der Hauptkonstrukteur Rodolphe Ernst-Metzmaier[2] war der tatsächliche Erfinder der fortschrittlichen Merkmale wie der selbsttragenden Panzerwanne und des drehbaren Geschützturms.

Noch im August 1916 versuchte Estienne gemeinsam mit dem Parlamentarier Jules-Louis Breton, die Briten auf einer Reise nach London davon abzuhalten, die gleichzeitig entwickelten eigenen Panzer einzusetzen, bevor die französischen Panzer fertig waren. Doch die britische Armee ignorierte diese Bitte und setzte am 15. September 1916 erstmals die neuen Mark-I-Panzer an der Westfront ein. Auch wenn keine allzu beeindruckenden Ergebnisse erzielt wurden, so galt der Einsatz doch als Erfolg und förderte die französische Entwicklungsarbeit an den neuen Maschinen. Am 27. November fragte das französische Grand Quartier Général (Hauptquartier) bei Renault die Fertigung von 1.000 leichten Panzern an. Es kam zum Konflikt mit dem für Kraftfahrzeuge verantwortlichen General Mouret, der Einfluss nahm und den Auftrag beim Rüstungsminister verhinderte. Nur durch die Einflussnahme von Estienne erhielt Renault am 22. Februar 1917 einen Auftrag über 150 Fahrzeuge.

Titelbild
Renault MT17
Galerie

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