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Der Jagdpanzer 2 "Jaguar" war ein modernisierter deutscher Panzerjäger, der auf dem Jagdpanzer Kanonenjagdpanzer basierte. Entwickelt wurde der Jaguar 2 in den 1980er Jahren als Teil einer Modernisierungsinitiative der Bundeswehr, um den veralteten Kanonenjagdpanzer zu ersetzen und die mobile Panzerabwehrfähigkeit zu verbessern. Der Jaguar 2 war mit modernen Panzerabwehrlenkwaffen ausgerüstet und bot besseren Schutz und Kampffähigkeiten als sein Vorgänger.
Technische Daten – Jaguar 2
- Bezeichnung: Jagdpanzer 2 "Jaguar"
- Typ: Jagdpanzer / Panzerjäger
- Hersteller: Henschel und Hanomag (Modernisierung durch Wegmann & Co.)
- Einsatzbeginn: 1980er Jahre
Bewaffnung
- Hauptbewaffnung:
- TOW-Panzerabwehrlenkwaffen (Tube-launched, Optically tracked, Wire-guided)
- HOT-Panzerabwehrlenkwaffen: Eine fortschrittliche Panzerabwehrwaffe mit größerer Reichweite und besserer Durchschlagskraft
- Reichweite der TOW: 3.750 Meter
- Reichweite der HOT: ca. 4.000 Meter
- Sekundärwaffe: 7,62 mm MG3 Maschinengewehr zur Selbstverteidigung
Abmessungen
- Länge: 8,46 Meter
- Breite: 3,12 Meter
- Höhe: 2,04 Meter
- Gewicht: 25 Tonnen (Gefechtsgewicht)
Panzerung
- Panzerung: Verbundpanzerung (Stahlpanzerung mit zusätzlichem Schutz), verbessert im Vergleich zum ursprünglichen Kanonenjagdpanzer
- Schutz: Besserer Schutz gegen Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplitter sowie modernisierte passive und reaktive Panzerungen
Mobilität
- Motor: MTU MB 837 Aa V8-Dieselmotor mit 500 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h auf der Straße
- Reichweite: ca. 385 km
- Antrieb: Kettenfahrzeug mit hoher Geländegängigkeit
Besatzung
- Besatzung: 4 Mann (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze)
Geschichte und Entwicklung
Der Jaguar 2 entstand in den 1980er Jahren aus der Notwendigkeit, die Kanonenjagdpanzer (Jagdpanzer Kanone) der Bundeswehr zu modernisieren. Diese Fahrzeuge, die ursprünglich mit einer 90-mm-Kanone ausgestattet waren, waren veraltet und hatten angesichts moderner Panzerabwehrwaffen an Effektivität eingebüßt. Anstatt neue Fahrzeuge zu bauen, entschied man sich für die Modernisierung vorhandener Fahrgestelle.
Die Hauptmodifikation bestand darin, die veralteten Kanonen durch moderne Panzerabwehrlenkwaffen zu ersetzen. Die Entscheidung fiel auf das TOW- und das HOT-System, beide drahtgelenkte Panzerabwehrlenkwaffen, die von NATO-Staaten weit verbreitet eingesetzt wurden. Diese Waffen hatten eine viel größere Reichweite und Durchschlagskraft als die ursprüngliche 90-mm-Kanone des Kanonenjagdpanzers, was den Jaguar 2 zu einem hochgradig effektiven Panzerabwehrfahrzeug machte.
Die Struktur und das Fahrgestell des Kanonenjagdpanzers wurden beibehalten, aber der obere Teil des Fahrzeugs wurde umgebaut, um die neuen Lenkwaffen und die dazugehörigen Ziel- und Kontrollsysteme aufzunehmen.
Einsatzgeschichte
- Jaguar 2 war hauptsächlich in der Panzerabwehrrolle vorgesehen und diente in den Panzerjägereinheiten der Bundeswehr.
- Obwohl der Kalte Krieg nie zu einem umfassenden militärischen Konflikt eskalierte, war der Jaguar 2 ein wichtiger Teil der Panzerabwehrstrategie der NATO. Er sollte gegnerische Panzerkolonnen bekämpfen und die Bewegungen schwerer mechanisierter Verbände einschränken.
Der Jaguar 2 blieb bis in die 1990er Jahre im Dienst, bevor er schließlich durch modernere Panzerabwehrsysteme ersetzt wurde, die auf mobilen Plattformen wie dem Wiesel oder auf Hubschraubern und anderen Fahrzeugen montiert waren.
Technologie und Besonderheiten
- TOW- und HOT-Raketen: Beide Panzerabwehrlenkwaffen waren darauf ausgelegt, feindliche Panzer aus sicherer Entfernung zu bekämpfen. Sie wurden über ein Drahtsystem gesteuert, das die Rakete bis zum Ziel lenkte. Die Kombination dieser Systeme bot dem Jaguar 2 eine starke offensive Kapazität gegen gepanzerte Ziele.
- Panzerung: Die Panzerung des Jaguar 2 wurde gegenüber dem ursprünglichen Jagdpanzer verbessert. Sie war jedoch immer noch relativ leicht im Vergleich zu modernen Kampfpanzern, da das Hauptziel des Fahrzeugs darin bestand, feindliche Panzer aus der Entfernung zu bekämpfen und direkten Konfrontationen zu entgehen.
- Flexibilität: Der Jaguar 2 wurde mit dem Ziel gebaut, hohe Mobilität und Flexibilität zu bieten. Er konnte in schnell wechselnden Gefechtslagen eingesetzt werden, um Lücken in der Verteidigung zu schließen oder gezielt gegnerische Panzer anzugreifen.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Moderne Panzerabwehrfähigkeit: Die TOW- und HOT-Systeme machten den Jaguar 2 zu einem effektiven Gegner für moderne Panzer, insbesondere in den Entfernungen, in denen direkte Feuergefechte vermieden werden konnten.
- Hohe Mobilität: Das Fahrgestell des Kanonenjagdpanzers bot dem Jaguar 2 eine gute Mobilität im Gelände und ermöglichte schnelle Positionswechsel.
- Vertrautes Fahrgestell: Da das Fahrgestell des Kanonenjagdpanzers wiederverwendet wurde, konnte der Jaguar 2 kostengünstig und schnell produziert werden.
Schwächen
- Leichte Panzerung: Trotz Verbesserungen war die Panzerung des Jaguar 2 immer noch zu leicht, um direkten Treffern durch moderne Panzergeschosse oder Panzerabwehrraketen standzuhalten.
- Abhängigkeit von Drahtlenkwaffen: Die TOW- und HOT-Systeme waren drahtgelenkt, was bedeutet, dass Hindernisse oder Beschädigungen des Drahts die Raketen unbrauchbar machen konnten.
Zusammenfassung
Der Jaguar 2 war eine wichtige Zwischenlösung für die Bundeswehr, um die alternden Kanonenjagdpanzer zu modernisieren und eine effektive Panzerabwehrkapazität zu gewährleisten. Mit der Einführung moderner Panzerabwehrlenkwaffen wie TOW und HOT wurde der Jaguar 2 zu einem ernstzunehmenden Gegner für feindliche Panzer. Trotz einiger Schwächen, insbesondere im Bereich der Panzerung, war der Jaguar 2 eine kostengünstige und effektive Lösung zur Verstärkung der Panzerabwehr in der Bundeswehr.