Ultraleicht-Flugzeugbau A. K. Meyer FFB I „Flamingo“
- Luftfahrt Museum Laatzen
Das Ultraleicht-Flugzeugbau A. K. Meyer FFB I "Flamingo" war ein deutsches Ultraleichtflugzeug, das in den 1970er Jahren entwickelt wurde. Es war ein leichtes, zweisitziges Flugzeug, das in der Kategorie der Ultraleichtflugzeuge eingesetzt wurde und sich durch seine einfache Konstruktion und gute Flugleistung auszeichnete. Das Flugzeug wurde vor allem von Hobbyfliegern und in Flugschulen für den Freizeitsport und die Pilotenausbildung genutzt.
Technische Daten des FFB I „Flamingo“
- Besatzung: 2 (Pilot und Passagier)
- Länge: ca. 6,70 m
- Spannweite: ca. 10,40 m
- Höhe: ca. 2,10 m
- Leermasse: ca. 250 kg
- Maximale Startmasse: ca. 450 kg
- Antrieb: 1 × Zweitaktmotor (z. B. Rotax 447 oder ähnlicher Motor)
- Leistung: 40–50 PS (abhängig von der Motorvariante)
- Höchstgeschwindigkeit: ca. 140–150 km/h
- Reichweite: ca. 500 km
- Dienstgipfelhöhe: ca. 3.500 m
- Steigrate: 4 m/s
- Bewaffnung: Unbewaffnet (Ziviles Ultraleichtflugzeug)
Geschichte und Entwicklung des FFB I „Flamingo“
Hintergrund
Das FFB I „Flamingo“ wurde von A. K. Meyer, einem deutschen Konstrukteur, in den 1970er Jahren entwickelt, um den wachsenden Bedarf an erschwinglichen, leicht zu fliegenden und kostengünstigen Ultraleichtflugzeugen zu decken. Die Ultraleichtflugzeuge (UL)-Klasse war in den 1970er Jahren noch relativ neu, bot jedoch vielen Hobbyfliegern die Möglichkeit, mit geringeren Kosten und bürokratischen Hürden in die Fliegerei einzusteigen.
Der FFB I „Flamingo“ wurde speziell für den Freizeitsport und Ausbildungsflüge entworfen. Das Flugzeug war leicht, hatte gute Flugeigenschaften und bot genug Platz für zwei Personen, was es ideal für den Schulungsbetrieb und für entspannte Freizeitflüge machte. Ziel war es, ein einfaches und sicheres Ultraleichtflugzeug zu schaffen, das den Anforderungen von Flugschulen und Privatfliegern gleichermaßen gerecht wurde.
Konstruktion und Design
Der FFB I „Flamingo“ war ein Tiefdecker, der vollständig aus Leichtmetall und Verbundwerkstoffen gefertigt wurde, um das Gewicht möglichst gering zu halten. Das Flugzeug hatte ein Zweibeinfahrwerk mit einem festen Spornrad, was typisch für viele Ultraleichtflugzeuge dieser Zeit war.
Das Cockpit war offen oder teilweise geschlossen, je nach Ausführung, und bot Platz für zwei Personen (Pilot und Passagier) in nebeneinanderliegenden Sitzen. Die Steuerung erfolgte über ein konventionelles Steuerhorn. Die Instrumentierung war einfach und auf das Notwendigste beschränkt, um das Gewicht und die Kosten des Flugzeugs zu minimieren.
Das Flugzeug wurde mit verschiedenen Zweitaktmotoren angeboten, darunter Rotax-Motoren, die damals in der Ultraleichtfliegerei weit verbreitet waren. Diese Motoren boten eine gute Mischung aus Leistung und Effizienz und ermöglichten dem FFB I „Flamingo“ eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 140–150 km/h und eine Reichweite von bis zu 500 km.
Die Flügelspannweite von etwa 10,40 m bot einen guten Kompromiss zwischen Auftrieb und Manövrierfähigkeit. Die Flügel waren teilweise mit Stoff bespannt, um das Gewicht niedrig zu halten. Insgesamt war das Flugzeug sehr einfach zu warten und zu fliegen, was es zu einem beliebten Modell bei Hobbyfliegern machte.
Flugeigenschaften
Der FFB I „Flamingo“ war bekannt für seine gutmütigen Flugeigenschaften, die ihn besonders für Anfänger und Flugschulen geeignet machten. Das Flugzeug war leicht zu steuern und verzieh auch kleinere Fehler von unerfahrenen Piloten. Die niedrige Stallgeschwindigkeit und die gute Manövrierfähigkeit machten den FFB I „Flamingo“ zu einem sicheren und angenehmen Flugzeug für Freizeitflüge.
Dank seines geringen Gewichts hatte das Flugzeug eine gute Steigrate und konnte auch von kurzen, unbefestigten Pisten starten und landen, was es ideal für den Einsatz auf kleineren Flugplätzen oder privaten Landepisten machte. Die offene Cockpitkonfiguration bot zudem ein intensives Flugerlebnis, das besonders bei Freizeitfliegern beliebt war.
Einsatzgeschichte
- Hobby- und Freizeitflüge: Der FFB I „Flamingo“ wurde hauptsächlich von Privatpiloten für Freizeitflüge und Kurzstrecken genutzt. Er war aufgrund seiner geringen Kosten und seiner einfachen Handhabung besonders in Deutschland und anderen europäischen Ländern beliebt. Viele Besitzer nutzten das Flugzeug für Wochenendflüge oder zum Erkunden ihrer Umgebung.
- Flugschulen: Aufgrund seiner gutmütigen Flugeigenschaften und der niedrigen Betriebskosten wurde der FFB I „Flamingo“ auch von einigen Flugschulen verwendet, um neue Piloten im Ultraleichtflug auszubilden. Die einfache Steuerung und die Sicherheit des Flugzeugs machten es ideal für Anfänger, die ihre ersten Erfahrungen im Cockpit eines Ultraleichtflugzeugs sammeln wollten.
- Selbstbau: Einige Flugzeugenthusiasten bauten den FFB I „Flamingo“ auch selbst als Selbstbauprojekt. Der einfache Aufbau und die Verfügbarkeit von Bauplänen machten das Flugzeug für Hobbybauer attraktiv, die ein eigenes Flugzeug zu vergleichsweise niedrigen Kosten bauen wollten.
Nachwirkungen und Erbe
Der FFB I „Flamingo“ war ein pionierhaftes Ultraleichtflugzeug, das in der wachsenden Ultraleichtflugbewegung der 1970er und 1980er Jahre eine Rolle spielte. Auch wenn er heute von moderneren und leistungsfähigeren Ultraleichtflugzeugen abgelöst wurde, bleibt er ein frühes Beispiel für die Bemühungen, die Fliegerei für Privatpersonen zugänglicher zu machen.
Einige erhaltene Exemplare des FFB I „Flamingo“ sind noch heute in Flugshows oder in den Händen von Enthusiasten zu sehen. Sie erinnern an die frühen Tage der Ultraleichtfliegerei und die Vision von Erschwinglichkeit und Einfachheit im Flugzeugbau.
Bedeutung und Erbe des FFB I „Flamingo“
Der FFB I „Flamingo“ steht als Symbol für die Anfänge der Ultraleichtfliegerei in Europa. Er half, die Fliegerei für viele Privatpersonen erschwinglich und zugänglich zu machen, und spielte eine Rolle bei der Entwicklung von leichtgewichtigen Flugzeugen für den Freizeitsport. Der „Flamingo“ wird von vielen als eines der Flugzeuge angesehen, die den Weg für die späteren, moderneren Ultraleichtflugzeuge ebneten.
Fazit
Der FFB I „Flamingo“ war ein deutsches Ultraleichtflugzeug, das für seine gutmütigen Flugeigenschaften und seine Eignung als Freizeit- und Schulungsflugzeug geschätzt wurde. Es war einfach zu warten, erschwinglich und ideal für Privatpiloten und Flugschulen. Obwohl es heute von moderneren Flugzeugen abgelöst wurde, bleibt der FFB I „Flamingo“ ein wichtiges Kapitel in der Geschichte der Ultraleichtfliegerei und steht für die Pionierzeit dieses Sektors in der Luftfahrt.