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Fokker E-III

Besucht am:
Fokker E-III
  • Technik-Museum Sinsheim
  • Luftfahrt Museum Laatzen

Die Fokker E.III war ein deutsches Jagdflugzeug des Ersten Weltkriegs und das bekannteste Modell der Fokker Eindecker-Serie. Sie spielte eine zentrale Rolle in der frühen Phase des Luftkriegs, insbesondere während der sogenannten „Fokker-Plage“ von 1915 bis 1916, als die deutsche Luftwaffe die Luftüberlegenheit innehatte. Die E.III war das erste Flugzeug, das mit einem synchronisierten Maschinengewehr ausgestattet war, das durch den Propellerkreis feuerte, was sie zu einer tödlichen Waffe im Luftkampf machte.

Geschichte der Fokker E.III:

  • Entwicklung: Die Fokker E.III war die dritte und fortschrittlichste Version der Eindecker-Reihe, die von Anthony Fokker entwickelt wurde. Sie basierte auf dem Design der früheren Fokker E.I und E.II, die wiederum von den französischen Morane-Saulnier-Eindeckern beeinflusst waren. Der große technologische Durchbruch der E-Serie war die Einführung eines synchronisierten Maschinengewehrs, das durch den Propellerkreis feuerte. Diese Entwicklung wurde von Fokker in Zusammenarbeit mit dem deutschen Ingenieur Heinrich Lübbe entwickelt und ermöglichte es, das Maschinengewehr direkt auf den Gegner zu richten, ohne dass der Pilot um den Propeller herumzielen musste.

    Der Erstflug der Fokker E.III fand 1915 statt, und das Flugzeug wurde bald in großen Stückzahlen an die deutsche Luftwaffe geliefert.

  • Fokker-Plage: Die Eindecker, insbesondere die Fokker E.III, dominierten den Luftkrieg an der Westfront zwischen 1915 und 1916. Diese Zeit wurde von den alliierten Piloten als „Fokker-Plage“ bezeichnet, da die Eindecker dank ihrer überlegenen Feuerkraft und der Fähigkeit, frontal anzugreifen, eine große Anzahl alliierter Flugzeuge abschossen. Die Fokker E.III ermöglichte es den deutschen Piloten, ihre Gegner aus der Luft zu beherrschen, da sie keine vergleichbare Technologie auf alliierter Seite hatten.
  • Niedergang der Fokker E.III: Trotz ihres frühen Erfolgs war die E.III schon 1916 veraltet. Sie war langsamer und weniger wendig als viele der neueren alliierten Flugzeuge, wie die Nieuport 11 und die Airco DH.2, die bald die Lufthoheit zurückeroberten. Dennoch spielte die E.III eine entscheidende Rolle bei der Etablierung des Jagdflugzeugs als wichtiger Teil der Kriegsführung im Ersten Weltkrieg.

Technische Daten der Fokker E.III:

  • Besatzung: 1 (Pilot)
  • Länge: 7,20 m
  • Spannweite: 9,52 m
  • Höhe: 2,40 m
  • Leermasse: 400 kg
  • Maximale Startmasse: 610 kg
  • Antrieb: 1 × Oberursel U.I Umlaufmotor mit 100 PS (75 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
  • Reichweite: 240 km
  • Dienstgipfelhöhe: 3.660 m
  • Steigleistung: 3,3 m/s
  • Bewaffnung:
    • 1 × 7,92-mm LMG 08/15 Spandau Maschinengewehr, synchronisiert zum Schießen durch den Propellerkreis

Besondere Merkmale:

  • Synchronisiertes Maschinengewehr: Das wohl wichtigste Merkmal der Fokker E.III war ihr synchronisiertes Maschinengewehr. Diese Technik war revolutionär und ermöglichte es dem Piloten, das Maschinengewehr direkt nach vorne zu richten und zu feuern, ohne den Propeller zu beschädigen. Dieses Merkmal machte die E.III zu einer der ersten effektiven Jagdflugzeuge der Geschichte.
  • Eindecker-Design: Die Fokker E.III war ein Eindecker-Flugzeug, was bedeutete, dass sie nur eine Tragfläche hatte. Dies unterschied sie von den damals vorherrschenden Doppeldeckern und machte sie aerodynamisch effizienter. Sie war schneller und konnte höhere Geschwindigkeiten erreichen als viele Doppeldecker ihrer Zeit, obwohl sie bald von moderneren Flugzeugen überholt wurde.
  • Umlaufmotor: Die Fokker E.III verwendete einen Oberursel Umlaufmotor, bei dem die Zylinder des Motors zusammen mit dem Propeller um eine feste Kurbelwelle rotieren. Dies war eine gängige Motorkonstruktion in den frühen Jahren der Luftfahrt, da sie eine hohe Leistung bei geringem Gewicht bot. Allerdings hatte der Umlaufmotor auch Nachteile, wie hohe Vibrationen und einen hohen Ölverbrauch.

Einsatzgeschichte:

  • Luftkampf an der Westfront: Die Fokker E.III wurde hauptsächlich an der Westfront eingesetzt, wo sie während der „Fokker-Plage“ von 1915 bis 1916 den Himmel beherrschte. Ihre Piloten, darunter einige der bekanntesten deutschen Fliegerasse wie Max Immelmann und Oswald Boelcke, nutzten das Flugzeug, um eine große Anzahl alliierter Flugzeuge abzuschießen.
  • Erfolge und Schwächen: Trotz ihrer frühen Erfolge hatte die Fokker E.III auch ihre Schwächen. Sie war langsamer als viele der späteren alliierten Flugzeuge und hatte Schwierigkeiten, sich in Kurvenkämpfen zu behaupten. Die geringe Steigleistung und die mangelnde Wendigkeit wurden zunehmend zum Problem, als die Alliierten modernere Flugzeuge wie die Nieuport 11 und die Sopwith Pup einsetzten. Ab 1916 begann die deutsche Luftwaffe, die Eindecker durch modernere Doppeldecker wie die Albatros D.I zu ersetzen.
  • Niedergang: Gegen Ende 1916 wurde die Fokker E.III zunehmend aus dem Fronteinsatz zurückgezogen und durch leistungsfähigere Doppeldecker ersetzt. Obwohl sie veraltet war, hinterließ sie einen bleibenden Eindruck in der Luftkriegsgeschichte und gilt als eines der ersten echten Jagdflugzeuge.

Varianten der Fokker E-Serie:

  • Fokker E.I: Die erste Serienversion mit einem 80-PS-Motor, die bereits das synchronisierte Maschinengewehr verwendete.
  • Fokker E.II: Eine leicht verbesserte Version der E.I mit einem stärkeren Motor und vergrößerter Spannweite.
  • Fokker E.III: Die endgültige und am weitesten verbreitete Version mit einem stärkeren Motor und größeren Treibstofftanks für eine höhere Reichweite.

Fazit:

Die Fokker E.III war ein bahnbrechendes Flugzeug und spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Jagdflugzeugs im Ersten Weltkrieg. Ihre Einführung des synchronisierten Maschinengewehrs revolutionierte den Luftkampf und machte die Eindecker zu einer gefürchteten Waffe während der „Fokker-Plage“. Trotz ihrer begrenzten Einsatzzeit und ihrer späteren technischen Unterlegenheit bleibt die Fokker E.III ein Symbol für den Aufstieg der Luftkriegsführung und den Beginn des modernen Luftkampfes.

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