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Aérospatiale SA-318C Alouette II

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Aérospatiale  SA-318C Alouette II
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Die Aérospatiale SA-318C Alouette II war ein leichter, mehrzweckiger Hubschrauber, der von der französischen Firma Sud Aviation (später Aérospatiale) entwickelt wurde. Die Alouette II war einer der ersten serienmäßig produzierten Hubschrauber, der mit einem Gasturbinenantrieb ausgestattet war, was ihr im Vergleich zu Hubschraubern mit Kolbenmotoren größere Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit verlieh. Der Erstflug der Alouette II fand 1955 statt, und sie wurde in vielen Ländern und für verschiedene militärische und zivile Zwecke eingesetzt.

Technische Daten der Aérospatiale SA-318C Alouette II

  • Besatzung: 1 Pilot
  • Kapazität: 4 Passagiere oder Fracht (alternativ medizinische Evakuierung mit 2 Tragen)
  • Länge: 9,66 m (mit Rotor)
  • Rotordurchmesser: 10,20 m
  • Höhe: 2,75 m
  • Leermasse: 855 kg
  • Maximale Startmasse: 1.600 kg
  • Antrieb: 1 × Turboméca Artouste IIIB Gasturbine
    • Leistung: 530 PS (395 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
  • Reichweite: 540 km
  • Dienstgipfelhöhe: 3.200 m
  • Steigrate: 5,3 m/s

Geschichte und Entwicklung der Aérospatiale SA-318C Alouette II

Hintergrund

Die Alouette II wurde entwickelt, um den Bedarf an einem vielseitigen, leichten Hubschrauber zu decken, der sowohl in militärischen als auch in zivilen Anwendungen eingesetzt werden konnte. Der Prototyp flog erstmals am 12. März 1955 und markierte den Beginn der Gasturbinenära im Hubschrauberbau. Der Einsatz einer Gasturbine anstelle eines Kolbenmotors war revolutionär, da sie mehr Leistung und Zuverlässigkeit bot, insbesondere bei Höhenflügen und unter extremen klimatischen Bedingungen.

Die SA-318C war eine verbesserte Version der ursprünglichen Alouette II, die mit der leistungsstärkeren Turboméca Artouste IIIB-Gasturbine ausgestattet war, was ihre Kapazität und Leistungsfähigkeit weiter verbesserte.

Konstruktion und Design

Die Aérospatiale SA-318C Alouette II war ein leichter einrotoriger Hubschrauber mit einem freien Heckrotor. Sie war mit einer Turboméca Artouste IIIB-Gasturbine ausgestattet, die für ihre hohe Zuverlässigkeit und Effizienz bekannt war. Der Hauptrotor hatte drei Blätter, und der Heckrotor war ebenfalls zweiblättrig, was dem Hubschrauber eine stabile und leicht kontrollierbare Flugleistung verlieh.

Der Rumpf der Alouette II war sehr leicht und bestand hauptsächlich aus Metallrohren und Verbundwerkstoffen, was die Wartung erleichterte und das Gesamtgewicht des Hubschraubers minimierte. Das offene Cockpit bot Platz für den Piloten und bis zu vier Passagiere oder Fracht. Die Flexibilität der Konstruktion ermöglichte den Einsatz der Alouette II in verschiedenen Rollen, einschließlich Transport, Aufklärung, Verbindungsflügen und Rettungseinsätzen.

In der medizinischen Evakuierungsrolle konnte die Alouette II mit Tragen an den Außenseiten ausgestattet werden, sodass sie zwei verwundete Soldaten oder Zivilisten transportieren konnte.

Flugeigenschaften

Die Alouette II war für ihre guten Flugeigenschaften bekannt, insbesondere in großen Höhen und unter schwierigen Bedingungen. Dank der leistungsstarken Gasturbine war sie in der Lage, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h zu fliegen und in Höhen von bis zu 3.200 Metern zu operieren, was sie für Rettungseinsätze in den Alpen oder anderen Bergregionen prädestinierte.

Ihre Steigrate von 5,3 m/s und die kurzen Start- und Landestrecken machten sie sehr nützlich für Such- und Rettungseinsätze sowie für militärische Aufklärungsmissionen. Auch bei heißen Klimabedingungen, die für Kolbenmotoren oft problematisch waren, konnte die Alouette II ihre Leistung dank der Gasturbine aufrechterhalten.

Einsatzgeschichte

  1. Militärische Nutzung: Die Alouette II wurde in vielen Ländern in den Streitkräften eingesetzt, darunter Frankreich, Deutschland, Belgien und Indien. Sie diente in verschiedenen militärischen Rollen, darunter als Verbindungs- und Aufklärungsflugzeug, zur Truppenunterstützung und für medizinische Evakuierungen. Die französischen Streitkräfte setzten sie unter anderem während des Algerienkriegs ein, wo ihre Fähigkeit, auf unwegsamem Gelände zu landen und verwundete Soldaten zu evakuieren, entscheidend war.
  2. Zivile Nutzung: Neben ihrer militärischen Nutzung war die Alouette II auch in zivilen Rollen weit verbreitet. Sie wurde häufig für Rettungseinsätze, Luftfotografie, Wartungsarbeiten an Stromleitungen und Transportaufgaben eingesetzt. Ihre Fähigkeit, in abgelegenen Gebieten zu operieren, machte sie zu einem idealen Hubschrauber für Rettungsteams in den Alpen und anderen Bergregionen.
  3. Luftrettung und Such- und Rettungseinsätze: Die Alouette II spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Luftrettung in vielen Ländern. In den Alpen und anderen schwierigen Terrains war sie oft das einzige Mittel, um Verletzte schnell zu erreichen und zu transportieren. Ihre Fähigkeit, auf kleinen Flächen zu landen und Tragen außen zu befestigen, machte sie zum bevorzugten Hubschrauber für Rettungseinsätze.
  4. Polizeieinsätze: Die Alouette II wurde auch von verschiedenen Polizeikräften für Überwachungs- und Verfolgungsmissionen eingesetzt. Ihre Agilität und Flexibilität machten sie für Aufgaben wie Grenzüberwachung und Suche nach Vermissten besonders nützlich.

Varianten

  • SA-313 Alouette II: Die ursprüngliche Version mit der Turboméca Artouste IIG Gasturbine.
  • SA-318C Alouette II: Die verbesserte Version mit der leistungsstärkeren Turboméca Artouste IIIB-Gasturbine, die die Standardversion für den militärischen und zivilen Einsatz wurde.
  • Alouette II Astazou: Eine Variante mit einem Turboméca Astazou-Triebwerk, das noch mehr Leistung bot.

Außerdienststellung und Nachfolger

Die Alouette II wurde nach mehreren Jahrzehnten im Dienst von moderneren Hubschraubern abgelöst, insbesondere durch die Aérospatiale SA-341/342 Gazelle und die Aérospatiale Alouette III, die mehr Leistung und Kapazität boten. Dennoch blieb die Alouette II in einigen Ländern bis weit in die 1980er Jahre und in zivilen Rollen sogar bis in die 1990er Jahre im Einsatz.

Bedeutung und Erbe der Aérospatiale SA-318C Alouette II

Die Aérospatiale SA-318C Alouette II war ein bahnbrechendes Hubschraubermodell, das aufgrund seiner Gasturbinenantriebe und der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten Geschichte schrieb. Sie war der erste Hubschrauber, der weltweit in Serie mit einer Gasturbine betrieben wurde, und setzte damit neue Maßstäbe für Zuverlässigkeit und Leistung im Hubschrauberbau.

Die Alouette II half, die Luftrettung in Bergregionen wie den Alpen zu etablieren, und wurde zu einem wichtigen Werkzeug für zivile und militärische Such- und Rettungseinsätze. Ihre robuste Konstruktion, einfache Wartung und Vielseitigkeit machten sie zu einem der erfolgreichsten leichten Hubschrauber ihrer Zeit.

Fazit

Die Aérospatiale SA-318C Alouette II war ein revolutionärer, leichter Mehrzweckhubschrauber, der in einer Vielzahl von militärischen und zivilen Einsätzen auf der ganzen Welt eingesetzt wurde. Sie war für ihre Zuverlässigkeit, Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit bekannt und gilt als einer der bedeutendsten Hubschrauber der Nachkriegszeit. Mit ihrer Fähigkeit, in großen Höhen und unter extremen Bedingungen zu operieren, setzte die Alouette II neue Standards für den Hubschrauberbau und den Einsatz von Turbinenantrieben.

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